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# taz.de -- Neues Fußballstadion für Berlin: Glaubwürdigkeit für Hertha
> Das war die Woche: Der Erstligist legt Pläne für ein Fußballstadion im
> Olympiapark vor. Ein Neubau würde dem Klub geben, was er lange vermisst:
> Profil.
Bild: Das alte Stadion ist zu groß und zu unmodern: Hertha will auf dem Olympi…
Hertha baut an seiner Zukunft. Das neue Stadion ist gut und richtig dafür.
Ewig hat der Club versucht, sein Image mit Kampagnen zu reformieren. Die
pinkfarbenen Trikots, Start-up-Sprüche und englischen Slogans hatten aber
irgendwie immer was von spätpubertärer Sinnsuche und waren oft zum
Fremdschämen.
Ein neues, reines Fußballstadion im Olympiapark bringt Glaubwürdigkeit ins
Zukunftsprojekt Hertha: eine authentische Heimat, dort, wo der Verein
verwurzelt ist, ein Ort mit Atmosphäre, der für Hertha steht und nicht für
Olympische Spiele und WM. Das Stadion gäbe Hertha etwas, was der Verein
lange gesucht hat: Profil.
Der Zeitpunkt ist auch deshalb sinnvoll, weil mit dem 1. FC Union Berlin
vermutlich ein zweiter Hauptstadtverein in die Bundesliga aufsteigen wird.
Die Konkurrenzsituation in der Ersten Liga würde Hertha endlich aus der
selbst auferlegten „Wir repräsentieren ganz Berlin“-Hybris befreien.
Stattdessen könnten die neue Rivalität und die beiden Stadionprojekte der
Clubs Berlin ein Stückchen mehr zur Fußballstadt machen. Das größte
Hindernis wäre nicht die private Finanzierung, die seit dem Bauboom vor der
WM 2006 an vielen deutschen Standorten praktiziert wurde, sondern das alte
Olympiastadion. Dass der Senat kein Millionengrab will, ist
nachvollziehbar, wird sich aber kaum vermeiden lassen: Fußballstadien
altern, und die wenigsten lassen sich nach Auszug des Vereins profitabel
nutzen.
## Brandenburg ist keine echte Option
Das ändert sich aber auch nicht, wenn der Senat den Schritt hinauszögert.
Ein Umbau des Olympiastadions, wie ihn Sportsenator Andreas Geisel (SPD)
vorschlägt, wäre teuer und ineffizient – weder das Größenproblem noch das
Problem des Mangels an Modernität würden dadurch gelöst.
Die Alternative Ludwigsfelde, südlich des Stadtrands, die Hertha ebenfalls
ins Spiel gebracht hat, ist eigentlich für alle Beteiligten nur
Verhandlungsmittel, keine Option. Berlin will Hertha nicht verlieren,
Hertha will nicht gehen, die Fans wollen sowieso nicht raus ins Umland.
Auch der Senat hat jetzt signalisiert, dass man den Verein in Berlin halten
will. Nach taktischem Hin und Her dürfte es schließlich auch eine
Zustimmung zum Stadionbau in Berlin geben – alles andere würde das Problem
nur vor sich herschieben, nicht lösen.
1 Apr 2017
## AUTOREN
Alina Schwermer
## TAGS
Olympiastadion
Fußball
2. Bundesliga
FC Union
Fußball-Bundesliga
Fußball
Schwerpunkt AfD in Berlin
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