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# taz.de -- Präsidentschaftskandidat in Frankreich: Fillons Wohnung durchsucht
> Razzia mitten im Wahlkampf um das höchste Staatsamt: Der konservative
> Kandidat François Fillon soll Angehörige mit Staatsgeld finanziert haben.
Bild: Der Kandidat am Donnerstag bei einer Wahlkampfveranstaltung
Paris afp | In der Scheinbeschäftigungsaffäre um den konservativen
französischen Präsidentschaftskandidaten François Fillon ist am Donnerstag
dessen Wohnung in Paris durchsucht worden. Die Durchsuchung im siebten
Arrondissement sei „früher am Tag“ erfolgt, verlautete aus informierten
Kreisen, nachdem die Zeitung „Parisien“ über die Razzia berichtet hatte.
Unterdessen wandten sich weitere Parteifreunde von Fillon ab.
„Die Durchsuchung wurde vor einigen Stunden beendet“, hieß es am Abend aus
dem Umfeld des früheren Premierministers Fillon. Weitere Angaben wurden
nicht gemacht. Fillon steht seit Wochen wegen der Affäre um
Scheinbeschäftigung seiner Ehefrau Penelope und zwei seiner Kinder unter
Beschuss. Die französische Justiz ermittelt unter anderem wegen des
Verdachts der Veruntreuung staatlicher Gelder.
Fillon hält trotzdem an seiner Kandidatur fest und hat sich damit den Unmut
vieler Parteifreunde zugezogen, die eine Kandidatur unter diesen Umständen
für nicht mehr möglich halten. Am Donnerstag erklärten sein
Wahlkampfsprecher Benoist Apparu und zwei weitere konservative
Parlamentarier, Fillon nicht mehr zu unterstützen.
Auch ein Berater von Fillons Wahlkampfleiter Patrick Stefanini warf das
Handtuch. Schon am Mittwoch hatte sich der frühere Landwirtschaftsminister
Bruno Le Maire aus Fillons Wahlkampfteam zurückgezogen. Die Zentrumspartei
UDI erklärte, ihre Unterstützung für den konservativen
Präsidentschaftskandidaten vorerst auszusetzen.
## Macrons Chancen steigen
Fillon hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass Untersuchungsrichter ihn in der
Scheinbeschäftigungsaffäre um seine Ehefrau für den 15. März vorgeladen
haben. Dann soll seinen Angaben zufolge ein Ermittlungsverfahren gegen ihn
eingeleitet werden. Er gab sich am Donnerstag dennoch betont selbstbewusst.
„Die Basis hält“, sagte er vor einem Wahlkampfauftritt in der
südfranzösischen Stadt Nîmes. „Ich stütze mich auf die Franzosen.“
Fillons Umfragewerte sind seit Beginn der Affäre Ende Januar allerdings
deutlich zurückgegangen. Nach jetzigem Stand würde er den Einzug in die
Stichwahl am 7. Mai verfehlen. Er liegt in Umfragen hinter der
rechtsextremen Front-National-Chefin Marine Le Pen und dem parteilosen
Mitte-Kandidaten Emmanuel Macron.
3 Mar 2017
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