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# taz.de -- Zusammenlegung von Berliner Medien: Berliner Zeitung vergrault Feui…
> Die Tageszeitungen „Berliner Kurier“ und „Berliner Zeitung“ sind nun
> zusammengelegt. Prominentes Opfer ist das hochkarätig besetzte
> Feuilleton.
Bild: Am Alex hat es sich ausberlinert, bei der „Berliner“ hat es sich ausf…
Berlin taz | Freitag war der Tag der Wahrheit für die Redaktionen von
Berliner Kurier und Berliner Zeitung – und der Tag des Frusts. Es war der
letzte Tag, an dem die Zeitungen zumindest noch teilweise im Stammhaus des
Berliner Verlags am Alexanderplatz produziert wurden.
Nun arbeiten alle Ressorts von einem neuen verglasten Haus an der Alten
Jakobstraße an der Grenze zwischen Mitte und Kreuzberg. „Seit Montag sind
wir dort komplett“, bestätigt DuMont-Sprecher Björn Schmidt der taz. Die
„Berlin Newsroom GmbH“ ist mit einer gemeinsamen Redaktion für beide Titel
zuständig, den eher boulevardesken Berliner Kurier und die eher
intellektuelle Berliner Zeitung.
Zur Zusammensetzung der Redaktion will sich Schmidt nicht äußern, also wie
viele Redakteur_innen von Kurier bzw. Zeitung auch im neuen Redaktionsteam
sind bzw. wie viele neu angestellt wurden. Nach [1][Zahlen von Welt] und
[2][dem Branchendienst Meedia] wurden den 160 bisherigen Mitarbeiter_innen
von Kurier und Zeitung 94 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. Das
neue Team ist mit etwa 110 Redakteur_innen deutlich kleiner, also sind rund
40 Redakteure neu im Boot – und es kommen noch einige dazu.
Die Verluste sind noch größer: Längst nicht alle, die eigentlich übernommen
werden sollten, sind mit gewechselt. Nach Monaten der Unsicherheit und des
Hinhaltens von seiten des Verlags war das Vertrauen offenbar nachhaltig
gestört – oder die angebotenen Verträge entsprachen nicht den Vorstellungen
der Redakteure. Es klaffen also Lücken im Team – das gibt auch
DuMont-Sprecher Schmidt indirekt zu, indem er der taz sagt: „Es sind noch
nicht alle da.“
## Schwerpunkt Regionales
Die schmerzlichsten Verluste gibt es im Feuilleton. Wie man den Abgang von
Pop-Guru Jens Balzer kompensieren könnte, dürfte die neue Chefredaktion ins
Schwitzen bringen – genau wie Carmen Böker (Seite3/Magazin), Anke Westphal
(Film) und Sabine Vogel (Literatur). Überregional zu glänzen scheint nicht
mehr das Ziel der neuen Berliner Zeitung zu sein, sonst hätte man sich um
die Kultur-Schwergewichte mehr bemüht. Die Zeiten, in denen das Blatt die
deutsche Washington Post sein sollte, sind lange Vergangenheit. Der vom
Dumont-Verlag gewünschte Schwerpunkt liegt auf Lokalberichterstattung,
betreut vom Ressort „Team Regio“.
Immerhin ist nun die skurrile Situation beendet, dass die dreiköpfige
Chefredaktion (Jochen Arntz für die Berliner Zeitung, Elmar Jehn für den
Kurier, Thilo Knott für Online) getrennt von den Ressorts arbeitete. Eine
Kommunikation fand nur über Redaktionsleiter statt, die als Satelliten der
Chefredaktion fungierten. Oder über die Hamburger Unternehmensberatung
Elbwerk. Der Grund dafür: Jeder Eindruck sollte vermieden werden, dass hier
Redaktionen umziehen oder zusammengelegt werden. Die neue Redaktion von
Berliner Zeitung/Berliner Kurier arbeitet im Rahmen eines komplett neuen
Unternehmens, damit die bisherigen Redakteure sich nicht einklagen können.
Bis 2018 sollen die beiden Blätter schwarze Zahlen schreiben, hat
DuMont-Aufsichtsrat [3][Hans Werner Kilz im vergangenen Oktober auf
kress.de gefordert]. Es wird ein harter Kampf.
23 Feb 2017
## LINKS
[1] https://www.welt.de/kultur/medien/article162138862/Beim-Berliner-Verlag-ste…
[2] http://meedia.de/2017/02/17/fusion-von-berliner-zeitung-und-kurier-dumont-p…
[3] https://kress.de/news/detail/beitrag/136292-dumont-aufsichtsrat-hans-werner…
## AUTOREN
Malte Göbel
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M. DuMont Schauberg
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