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# taz.de -- Kommentar zum BER-Chefwechsel: Fluchhafen bleibt ein Berliner Probl…
> Berlins Regierender Bürgermeister setzt seinen Wunschkandidaten als
> BER-Chef durch. Er bleibt damit in der Verantwortung für den
> Pannenflughafen.
Bild: Müller und sein Flughafenbauer Lütke Daldrup (l.)
Auf den ersten Blick wirkt es wie ein Befreiungsschlag: Der Regierende
Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat mit Engelbert Lütke Daldrup seinen
besten BER-Kenner als neuen Geschäftsführer der Flughafengesellschaft
installiert und sich damit gegen Brandenburg durchgesetzt. Zudem wird
Müller den von ihm ungeliebten Job des Aufsichtsratschefs los: Die Aufgabe
könnte laut Müller künftig der Miteigner Brandenburg übernehmen. Das Land
hatte zuletzt diese Verantwortung gescheut.
Am Ende des Machtpokers, das sich über mehr als eine Woche hinzog, hat
Berlins Regierungschef also mehr Zeit für die vielen Herausforderungen, vor
denen die von ihm geführte rot-rot-grüne Koalition steht. Und dazu das gute
Gefühl, mit seinem einstigen Flughafenkoordinator einen belastbaren Mann
auf der fürs Image so wichtigen Baustelle im märkischen Sand stehen zu
haben.
In der Realität allerdings bleibt Michael Müller fortan nichts anderes
übrig, als zu hoffen, dass nun aber wirklich alles gut wird in Schönefeld.
Dass der Flughafen tatsächlich noch 2018 – ja, von 2018 ist längst die Rede
– öffnet. Dabei zeigt die Geschichte des Fluchhafens: Nichts ist dort
gewiss, außer, dass die nächste Panne entdeckt werden wird.
Tatsächlich setzt der Regierende mit dem Personaltausch alles auf eine
Karte: auf seine. Lütke Daldrup ist Müllers Mann, ein externer Experte hat
sich nicht gefunden. Scheitert der neue Geschäftsführer – zum Beispiel,
weil er den schon fünfmal verschobenen Eröffnungstermin noch mal neu
ansetzen muss –, dann scheitert damit auch Müller. Und selbst wenn
Brandenburg im Aufsichtsrat die wichtigste Position übernimmt: Im Falle
weiterer Pannen können sich die Potsdamer sehr gut hinter der Argumentation
verstecken, dass ja Berlin dort jahrelang die Oberaufsicht hatte.
Der BER war in der Öffentlichkeit immer ein Berliner Projekt und sein
Scheitern immer eine Berliner Peinlichkeit. Dieser Eindruck hat sich durch
den von Müller gewonnen Machtpoker nur noch verstärkt.
6 Mar 2017
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Michael Müller
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Berlin Brandenburg
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
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Michael Müller
Flughafen Tegel
Michael Müller
Berliner Volksbühne
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