| # taz.de -- Große Koalition in Österreich: Selbstrettender Neustart | |
| > Mit einem neuen Arbeitspakt will sich die Koalition in Österreich bis zur | |
| > nächsten Wahl 2018 retten. Die Details der Vereinbarung sind noch | |
| > unbekannt. | |
| Bild: „Relativ gutes Programm“: Österreichs Bundeskanzler Christian Kern (… | |
| Wien dpa | Nach dem Ende der Regierungskrise in Österreich befassen sich am | |
| Montag die Spitzengremien von SPÖ und ÖVP mit dem vereinbarten neuen | |
| Arbeitsprogramm der Koalition. Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern | |
| warb für die Vereinbarung. Es handle sich um ein vernünftiges und | |
| pragmatisches Paket, das Impulse in den Bereichen Beschäftigung und | |
| Wirtschaftswachstum, Bildung, soziale Gerechtigkeit sowie Sicherheit und | |
| Integration liefere, sagte der Regierungschef am Sonntagabend ohne | |
| Einzelheiten zu nennen. | |
| „Das ist eine Grundlage, mit der wir die Regierungsarbeit der kommenden 18 | |
| Monate gut gestalten können“, sagte Kern. Laut Vizekanzler und ÖVP-Chef | |
| Reinhold Mitterlehner handelt es sich um ein „relativ umfangreiches und | |
| gutes Programm“. Die Koalition von SPÖ und ÖVP will die Öffentlichkeit am | |
| Montagnachmittag über die Eckpunkte des neuen Arbeitspakts informieren. Mit | |
| der Einigung waren [1][vorzeitige Neuwahlen] vermieden worden. | |
| Dem Konsens waren fünftägige, intensive Verhandlungen vorausgegangen. Der | |
| Kanzler hatte dem Bündnispartner ein Ultimatum gestellt, künftig endlich | |
| konstruktiv zusammenzuarbeiten. Die seit Ende 2013 regierende rot-schwarze | |
| Koalition hatte bisher ein sehr zerstrittenes Bild abgegeben. | |
| Bezeichnend für das geringe gegenseitige Vertrauen ist die Vorgabe von | |
| Kern, dass alle Minister alle Punkte des Paktes unterschreiben müssen. | |
| Dieser Schritt steht noch aus. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hatte | |
| bisher angekündigt, nur für seinen Bereich eine Unterschrift zu leisten. | |
| Die Einigung auf einen Neustart der Koalition hält die rechte FPÖ zumindest | |
| vorerst von der Macht fern. Bei Neuwahlen hätten die in Umfragen führenden | |
| Rechtspopulisten, die Demoskopen sehen sie bei 29 bis 34 Prozent, gute | |
| Chance auf den Kanzlerposten gehabt. In den acht Monaten seit dem | |
| Amtsantritt von Kern haben die Sozialdemokraten ihr Stimmungstief verlassen | |
| und rangieren ihrerseits in Umfragen bei 26 bis 29 Prozent. | |
| Bei den Nationalratswahlen im September 2013 hatten SPÖ und ÖVP trotz | |
| starker Stimmenverluste noch einmal mit zusammen 50,8 Prozent die Mehrheit | |
| der Mandate errungen. | |
| 30 Jan 2017 | |
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