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# taz.de -- Tarifverhandlungen in Berlin: Warnstreik in Kitas und Schulhorten
> Rund 13.000 Berliner ErzieherInnen sind am Donnerstag zum eintägigen
> Streik aufgerufen. Die Bereitschaft mitzumachen ist groß.
Bild: Out of order: Viele Kitas und Schulhorte in Berlin bleiben am Donnerstag …
In vielen landeseigenen Kitas und in den Horten der öffentlichen Schulen
streiken am Donnerstag die ErzieherInnen. Die Dienstleistungsgewerkschaft
Ver.di und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben
gemeinsam zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Hintergrund sind die
derzeit laufenden Tarifverhandlungen über mehr Geld für die Beschäftigten
im öffentlichen Dienst der Länder. Die erste Runde endete am Mittwoch
vergangener Woche zunächst ohne Einigung.
Konkret geht es um die Gehaltslücke, die sich zwischen den beiden
Tarifverträgen auftut, nach denen ErzieherInnen in den Kita-Eigenbetrieben
der Länder und Kommunen bezahlt werden. In Berlin gilt der Tarifvertrag der
Länder, anderswo im Bund der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst.
Letzterer bezahlt besser: In Brandenburg verdient eine ErzieherIn nach
Gewerkschaftsangaben rund 400 Euro mehr als ihre Berliner KollegIn. Diese
Gehaltsschere könne sich Berlin auch im Hinblick auf den Erziehermangel
nicht mehr leisten, sagt GEW-Berlin Vorsitzende Doreen Siebernik.
Auch angestellte LehrerInnen und MitarbeiterInnen in den Jugendämtern sind
zu dem Warnstreik am Donnerstag aufgerufen. Bei den Lehrkräften geht es um
die Anpassung an die Gehälter der verbeamteten Lehrkräfte. Die verdienen
mit steigenden Dienstjahren bis zu 500 Euro mehr als angestellte
Lehrkräfte. Insgesamt fordern die Gewerkschaften bei der turnusmäßigen
Tarifrunde ein Gesamtvolumen von sechs Prozent mehr Geld für den
öffentlichen Dienst.
Zum Streik aufgerufen sind nach Gewerkschaftsangaben rund 13.000
ErzieherInnen und 15.000 angestellte Lehrkräfte. Um neun Uhr ist eine
Kundgebung am Dorothea-Schlegel-Platz am S-Bahnhof Friedrichstraße geplant.
Die Streikbereitschaft ist offenbar groß: Die Kindergärten NordOst, der
größte der fünf Kita-Eigenbetriebe von Berlin, wird am Donnerstag 47 seiner
76 Kitas schließen. In den restlichen Kitas gebe es teilweise nur einen
Notbetrieb mit weniger Kindern, sagt der kaufmännische Geschäftsleiter
Robert Ehrenpfordt. „Die Eltern haben aber großes Verständnis für das
Anliegen der Erzieherinnen, bisher gibt es keine großen Beschwerden.“
Auch viele Schulhorte bieten am Donnerstag nur eine Notbetreuung bis
maximal 16 Uhr an. Den Ausfall bei den angestellten Lehrkräften fangen die
Schulen in der Regel über die verbeamteten LehrerInnen ab.
25 Jan 2017
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Kita
Erzieherinnen
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Gewerkschaft GEW
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