Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Hunde in Berlin: Finanzamt, fass!
> Mehr als 100.000 Hunde leben in Berlin – offiziell. Über all jene, deren
> Besitzer keine Steuer für sie zahlen, ist nichts bekannt.
Bild: Der will nur spielen!
Statistiken gaukeln gerne Allwissenheit vor, etwa diese der
Senatsverwaltung für Verbraucherschutz: Am letzten Tag des vergangenen
Jahres waren in Berlin 104.757 Hunde steuerlich gemeldet. So viele
Vierbeiner zahlten also Steuern beziehungsweise ließen sie von ihren
Besitzern entrichten. Ihre Zahl steigt kontinuierlich, so die
Senatsverwaltung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP, die am
Freitag veröffentlicht wurde: 2016 wurden 2.160 Tiere mehr als im Vorjahr
in der Liste geführt, ein Plus von mehr als 2 Prozent.
Die Statistik verrät auch noch, dass beim Finanzamt Marzahn-Hellersdorf mit
10.874 die meisten Hunde gemeldet sind, dicht gefolgt von Reinickendorf.
Danach wird es aber diffus. So weiß das Finanzamt Prenzlauer Berg von gut
2.800 und das Finanzamt Wedding von 3.000 Tieren, in ganz
Friedrichshain-Kreuzberg sollen es hingegen nur knapp 4.500 sein. Kann das
stimmen?
Gefühlsmäßig muss man sagen: Nein. Dafür reicht es, einmal über den
Boxhagener Platz zu spazieren. Und es würde ja nicht verwundern, wenn die
Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg ihre Tiere nicht mit dem gleichen
Eifer beim Amt melden wie die Zehlendorfer (wo es fast genauso viele
erfasste Hunde gibt). Doch dazu kann die Senatsverwaltung nichts sagen:
„Verlässliche Schätzungen über die Anzahl der nicht gemeldeten Hunde sind
mangels hinreichender Erkenntnisse nicht möglich.“
Auch über die „aktuell gemeldeten sogenannten Kampfhunde“ liegen dem Senat
„keine gesicherten Zahlen“ vor. Die beliebtesten Rassen sind mangels
Datenverwertung unbekannt. Und es ist unklar, warum die Zahl der gemeldeten
Tiere stetig steigt („ein Zusammenhang mit der Bevölkerungsentwicklung
erscheint naheliegend“).
Angesichts so vieler Unwägbarkeiten sollte der Senat über die Anschaffung
eines Spürhunds nachdenken.
3 Feb 2017
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Hund
Verbraucherschutz
Tiere
Hunde
Katzen
Tierliebe
Bot
## ARTIKEL ZUM THEMA
Resozialisierungstraining für Kampfhunde: Die mit den Höllenhunden tanzt
Vanessa Bokr hat viel Verständnis für problematische Hunde. Von
Leckerli-Erziehung hält sie nichts. Der Andrang ist groß.
Maßnahmen gegen streunende Katzen: Jagdverband für Kastrationspflicht
Der Chef des Jagdverbands fordert, dass Katzenhalter mehr Verantwortung
übernehmen. Wenn das nicht helfe, könne er sich auch eine Katzensteuer
vorstellen.
„Animal Lovers“ in Berlin: Der Affe, der den Diskurs veränderte
Tiere lieben, Tiere essen. Die Ausstellung „Animal Lovers“ befragt in der
ngbk in Berlin das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.
Testfahrt des ersten Schäferbots: Wird Lassie wegrationalisiert?
Australier testen den ersten Roboter, der Vieh hütet. Er heißt Swagbot und
soll der VW Käfer fortschrittsaffiner Farmer werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.