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# taz.de -- Nach Angriff auf Alt-Right-Führer Spencer: „… Nazis auf die Fr…
> Das Gesicht der Alt-Right-Bewegung wurde von einem Demonstranten
> geschlagen. Richard Spencer mobilisiert nun zur Selbstverteidigung.
Bild: Richard Spencer fordert mit seiner Alt-Right-Bewegung ein rein weißes Am…
Richard Spencer ist jetzt eine Person des öffentlichen Lebens. Mit allem
was dazugehört. Am Rande der Amtseinführung von Donald Trump wurde der
Vorsitzende der Alt-Right-Bewegung von einem linken Demonstranten vor
laufender Kamera geschlagen. Auf dem Weg von den Feierlichkeiten zu einem
Restaurant wollte Spencer der Australian Broadcasting Company ein Interview
geben, wurde dabei allerdings von Anti-Trump-Demonstranten umringt.
Schon bevor das Interview beginnen konnte, kam ein Demonstrationsteilnehmer
angerannt und schlug Spencer aufs linke Auge. Während der Aufzeichnung des
Fernsehsenders, bei der Spencer die Frage beantworten sollte, ob Nazis mit
ihm sympathisierten, schlug ihm der vermutlich selbe Mann von der Seite mit
dem Unterarm gegen den Kopf. Kurze Zeit später teilte Spencer auf Twitter
mit, er habe „keinen ernsten Schaden“ erlitten.
Der Rechtsradikale mit der angesagten Undercut-Frisur hatte durch eine Rede
Bekanntheit erlangt, die er auf einer Siegesfeier für Trump im November
gehalten hatte. Er beendete sie mit: [1][„Heil Trump! Heil dem Volk! Heil
Sieg!“]. Die Zuhörer honorierten seine Rufe mit dem Hitlergruß. Spencer
wünscht sich außerdem eine „friedliche ethnische Säuberung“ der USA, wob…
Nicht-Weiße das Land freiwillig verlassen sollten.
Mitsamt seinem blauen Auge hat Spencer sich mittlerweile in einem
Video-Statement zu dem Angriff gegen ihn vor laufender Kamera geäußert. Er
sei zwar nicht zu Boden gegangen durch diesen „hinterhältigen“ Schlag, habe
aber gelernt, in Zukunft nicht mehr so naiv zu sein, sich selbst in Gefahr
zu bringen. Für Spencer ist klar: „Wir sind jetzt in einem Bürgerkrieg.“
Die Alt-Right-Mitglieder müssten nun gemeinsam aufstehen und für die eigene
Sicherheit sorgen.
## Gewalt erzeugt Gegengewalt
Diese Aufforderung zur Selbstverteidigung ist auch die Folge einer
Twitter-Debatte, die entbrannte, nachdem die Aufnahmen von der Attacke
gegen Spencer im Netz veröffentlicht worden waren. Unter #punchanazi lassen
sich viele Menschen darüber aus, wie gut es sei, einen Nazi zu verprügeln,
vor allem einen wie Richard Spencer. Hier hat sich vor allem ein Account
hervorgetan: @punchedtomusic twittert in kurzer Folge das immerselbe Video
der australischen Fernsehanstalt, jeweils unterlegt mit verschiedenen
Musikstücken, wobei der Schlag auf Spencers Kopf stets im Takt liegt.
@punchedtomusic hat mittlerweile über fünftausend Follower und erhält
unzählige Sympathiebekundungen.
Spencer greift das in seiner Videobotschaft auf und wirft den Liberalen
vor, ihre Anhänger zu Gewaltausbrüchen zu ermutigen. Neun von zehn Tweets,
die sich auf den Vorfall bezögen, seien von feindlich gesinnten Usern,
beklagt er. Ihm schlage blanker Hass entgegen. Tatsächlich gibt ihm das
Gelegenheit, sich als Opfer zu inszenieren und zu Gegengewalt aufrufen.
23 Jan 2017
## LINKS
[1] /US-Praesident-in-spe-Donald-Trump/!5360175
## AUTOREN
Christoph Kürbel
## TAGS
Alt-Right-Bewegung
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Rechtsradikalismus
Serie Alt-Right-Bewegung
Ku-Klux-Klan
Frauen
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Twitter / X
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