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# taz.de -- Gute Prognosen für Erneuerbare: Energiewende billiger als Dreckstr…
> Strom aus Sonne und Wind ist zu teuer? Falsch: Laut neuen Studien ist
> Ökostrom weltweit und in Deutschland günstiger als fossile Energie.
Bild: Sieht schick aus und ist billiger als ein rauchender Schlot
Berlin taz | „Ich weiß eine Menge über Solarenergie“, sagt Donald Trump.
„Ich liebe sie. Aber sie hat ein Problem: Sie ist so teuer.“ Stimmt nicht,
sagt jetzt die Weltagentur für erneuerbare Energien, IRENA. Inzwischen gebe
es Solarparks, die den Strom für 3 Cent pro Kilowattstunde – vergleichbar
mit Kosten von Kohlestrom – erzeugen, heißt es im Bericht „REthinking
Energy 2017“, der am Wochenende vorgestellt wurde. Und „On-shore-Wind,
Biomasse, Geothermie und Wasserkraft sind konkurrenzfähig oder sogar
billiger als Kohle-, Öl- oder Gaskraftwerke, selbst ohne Finanzhilfen und
trotz niedriger Preise für fossile Energien“.
Der IRENA-Report sieht neben den Fortschritten durchaus auch Probleme: Es
fehle etwa eine Energiewende bei Wärme und Verkehr, inmanchen Ländern
herrsche politische Unsicherheit zum Thema erneuerbare Energien. Und selbst
der Rekord von derzeit 350 Milliarden Dollar an jährlichen Investitionen
reiche nicht aus, um das Klima zu retten: Dafür bräuchte es
Ökostrom-Anlagen für 770 Milliarden pro Jahr.
Aber die IRENA ist optimistisch: Seit 2009 sind die Preise für Windkraft um
ein Drittel gesunken, bei Solar um 80 Prozent, im nächsten Jahrzehnt soll
Sonnenstrom noch mal um 60 Prozent billiger werden. 170 Länder haben
inzwischen Ziele für Erneuerbare, große Finanzinvestoren suchen diese
sicheren Anlagen. Auch Stromspeicher sollen schon bis 2020 um 65 Prozent
billiger sein und ihre Kapazität soll sich von 1 auf 250 Gigawatt
vervielfachen. Und auch die konkurrierende Behörde IEA, die Internationale
Energieagentur des Industrieländerclubs OECD, die jahrelang die
Erneuerbaren kleinreden wollte, sieht jetzt ähnlich rasantes Wachstum und
fallende Preise.
Gute Nachrichten auch aus Deutschland: Laut der Denkfabrik „Agora
Energiewende“ ist die Energiewende billiger als ein fossiles System. Die
Experten haben vom Öko-Institut berechnen lassen, dass eine 95-prozentige
Ökostrom-Versorgung für Deutschland 2050 jährlich 64 Milliarden Euro kosten
würde, etwa so viel wie heute. Eine Stromversorgung mit dreckigen Energien
koste im Schnitt etwa 67 Milliarden Euro – und Deutschland würde alle
Klimaziele verfehlen.
Für die wahrscheinlichsten unter den insgesamt 12 gerechneten Szenarien
„ist ein fossiles Stromsystem teurer als Erneuerbare“, sagt Agora-Chef
Patrick Graichen. Er wandte sich auch gegen die Kritik des
Bundesrechnungshofs an der Energiewende von letzter Woche, nach der die
Planung und Finanzierung des Mega-Projeks nicht nachzuvollziehbar seien.
„Was der Bundesrechnungshof verlangt, ist unseriös“, sagte Graichen. Statt
exakter Kostenprognosen könne man nur Szenarien abschätzen. „Genau das
haben wir gemacht, und hier schneidet die Energiewende im Vergleich zu
einer fiktiven Nicht-Energiewende in den meisten Szenarien besser ab.“
17 Jan 2017
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Erneuerbare Energien
Energiewende
Energieversorgung
Ökostrom
Stromspeicher
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Offshore-Windpark
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Schwerpunkt Atomkraft
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