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# taz.de -- Krieg in Syrien: Erneute Kämpfe in Aleppo
> Die Feuerpause für Ost-Aleppo ist vorbei. Beide Parteien beschuldigen
> sich gegenseitig, sie gebrochen zu haben. Und der geplante Abzug der
> Rebellen verzögert sich.
Bild: Nach der ursprünglich vereinbarten Waffenruhe patrouillieren syrische Re…
Beirut/Damaskus rtr/ap/dpa | Syrische Oppositionsgruppen haben iranischen
Kämpfern vorgeworfen, gegen die Feuerpause für Aleppo zu verstoßen. Dadurch
verzögere sich auch die von Moskau angekündigte Evakuierung von Zivilisten
und Rebellen aus dem Ostteil der Stadt, sagte ein Rechtsberater der
Opposition, Osama Abu Sajd, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP. Russland
warf dagegen den Rebellen vor, die Feuerpause gebrochen zu haben. Die
Busse, die für den Abzug der Rebellen bereitstanden, kehrten
Medienberichten zufolge in ihre Depots zurück.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, es habe eine
Explosion in dem Rebellendistrikt Saif al-Daule gegeben. Der Aktivist
Mahmud Raslan sagte, am Mittwoch um dieselbe Tageszeit gegen 10.15 Uhr
(Ortszeit) sei eine Rakete eingeschlagen.
Abu Sajd, der sich am Stadtrand Aleppos aufhielt, sagte: „Es ist klar, dass
die Russen den Iran nicht dazu bringen können, sich an den Deal zu halten.“
Iranische Milizen und die Hisbollah feuerten auf vier Bezirke in Aleppo,
die noch in der Hand der Aufständischen seien. Zudem hätten die Iraner neue
Forderungen gestellt. Dazu gehöre die Bergung der sterblichen Überreste von
in Aleppo getöteten Iranern sowie die Freilassung iranischer Geiseln im von
der syrischen Opposition kontrollierten Idlib.
Schiitische Freiwillige aus dem Libanon, dem Irak, dem Iran und Afghanistan
kämpfen an der Seite der Truppen des syrischen Präsidenten [1][Baschar
al-Assad]. Unterstützt wird er zudem von Russland, seinem wichtigsten
Verbündeten im Bürgerkrieg.
## Busse verlassen die Stadt ohne Zivilisten und Kämpfer
Russland hatte am Dienstagabend gemeldet, die syrischen Regierungstruppen
hätten den seit 2012 von Rebellen gehaltenen Ostteil der einstigen
Handelsmetropole [2][ganz unter ihre Kontrolle gebracht]. Die Rebellen
hatten demnach einer Waffenruhe zugestimmt. 5000 Aufständische und ihre
Familien sowie Zivilisten sollten am Mittwoch die Stadt eigentlichen
verlassen und in von Rebellen kontrolliert Gebiete gebracht werden.
Der libanesische TV-Sender Al-Manar zeigte Bilder von den grünen Busse der
syrischen Regierung, die ohne Passagiere am Mittwoch den vereinbarten
Evakuierungsort verließen.
Offenbar hat die syrische Regierung alle Busse zurückbeordert, die zum
geplanten Abzug der Rebellen aus dem umkämpften Ostteil Aleppos
bereitstanden. Aus regierungstreuen Kreisen hieß es am Mittwoch, dies
signalisiere, dass die Abmachung zwischen Regierung und Rebellen zum Abzug
gescheitert sein könnte.
Mehrere Busse, die am Rande der von den Rebellen noch kontrollierten
Gebiete in Ost-Aleppo gewartet haben, seien zurückgezogen worden. „Die
Verzögerungen beim Abzug der Aufständischen, ihrer Familien und anderer
Zivilisten gehen auf Unstimmigkeiten zwischen den Anführern der Rebellen
zurück“, hieß es aus Regierungskreisen.
14 Dec 2016
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