| # taz.de -- Ölbohrungen im Wattenmeer: Greenpeace setzt Habeck unter Druck | |
| > Die Umweltschutzorganisation legt ein Gutachten gegen die Bohrungen vor. | |
| > Der Kieler Umweltminister lässt einen Antrag für das Vorhaben überprüfen. | |
| Bild: So viel Sand, so wenig Öl darunter | |
| Hamburg/Kiel dpa | Die vom Konzern Dea geplanten Probebohrungen nach Öl im | |
| Nationalpark Wattenmeer kann der Kieler Umweltminister Robert Habeck | |
| (Grüne) aus Sicht von Greenpeace schon jetzt ablehnen. Die | |
| Umweltschutzorganisation stützt sich auf ein am Montag veröffentlichtes | |
| Rechtsgutachten, das sich auf das Nationalparkgesetz beruft. Demnach sind | |
| Handlungen untersagt, die Zerstörungen oder Beschädigungen bewirken können. | |
| Ausnahmen seien nur dann möglich, wenn keine erheblichen Beeinträchtigungen | |
| entstehen. Beeinträchtigungen aber habe Dea selbst bereits bei einer | |
| Vorprüfung zur Umweltverträglichkeit festgestellt. | |
| Habeck lässt Deas Antrag prüfen und will noch vor der Landtagswahl im Mai | |
| eine Entscheidung treffen. „Es wird keine Ölbohrungen, keine Probebohrungen | |
| und keine Aufsuchungsbohrungen für Öl geben“, kündigte er kürzlich an. Als | |
| Minister müsse er das aber sauber bewerten. Strittig seien | |
| wissenschaftliche Bohrungen im Nationalpark. | |
| „Das Gutachten ist eine Gelegenheit für Minister Habeck, den Nationalpark | |
| Wattenmeer zu schützen“, sagte Greenpeace-Ölexperte Jörg Feddern. „Die | |
| Ölausbeutung im Nationalpark brächte unkalkulierbare Risiken mit sich. Die | |
| Gefahr eines Ölunfalls besteht bei jeder Bohrung.“ Nach Angaben von Dea | |
| lagern schätzungsweise 20 Millionen Tonnen Öl im Boden des Wattenmeeres – | |
| eine Menge, die laut Greenpeace in Deutschland nur etwa zwei Monate lang | |
| den Bedarf an Öl decken würde. | |
| „Es ist kein Geheimnis, dass Minister Habeck die Ölförderung im Wattenmeer | |
| ablehnt“, sagte Ministeriumssprecherin Nicola Kabel. Schon die bestehende | |
| Bohrplattform Mittelplate A sehe er als schwarzen Fleck. „Allerdings sind | |
| die Anträge auf Erkundungsbohrungen im Rahmen von Recht und Gesetz zu | |
| prüfen.“ Das Ministerium habe ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben, um | |
| auch angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Debatte über die | |
| Ölförderung das komplexe Zusammenspiel von Bergrecht und Nationalparkrecht | |
| zu untersuchen, sagte Kabel. „Beide Gutachten prüfen wir auf Hinweise, die | |
| in die rechtliche Bewertung der Anträge einfließen können.“ | |
| Piraten-Landtagsfraktionschef Patrick Breyer sah sich mit dem | |
| Greenpeace-Gutachten in der Forderung an Habeck bestätigt, die Dea-Pläne im | |
| Nationalpark zu stoppen. Habecks Überlegungen, wissenschaftliche Bohrungen | |
| unter Umständen genehmigen zu müssen, gingen fehl. „Das Gutachten fällt f�… | |
| den grünen Umweltminister Robert Habeck vernichtend aus“, meinte Breyer. | |
| Habeck verschleppe seit Jahren mit immer neuen „Winkelzügen“ eine | |
| Entscheidung. | |
| 6 Dec 2016 | |
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