# taz.de -- Streit um Friedensvertrag in Kolumbien: Opposition fordert Neuwahlen | |
> Am Donnerstag soll der Vertrag mit der FARC unterzeichnet werden. Die | |
> rechte Opposition protestiert und erklärt den Dialog mit der Regierung | |
> für beendet. | |
Bild: Schon vor dem Referendum brachte Ex-Präsident Uribe Gegner des Abkommens… | |
Rio de Janeiro epd | Kurz vor Unterzeichnung des [1][neu ausgehandelten | |
Friedensvertrags] in Kolumbien hat die rechte Opposition den Dialog mit der | |
Regierung für beendet erklärt. „Wir werden im Kongress und auf der Straße | |
gegen das Vorgehen der Regierung mobilisieren“, sagte Ex-Präsident Álvaro | |
Uribe von der größten Oppositionspartei Centro Democrático (CD) am Mittwoch | |
(Ortszeit). | |
Mehrere Oppositionspolitiker erklärten, dass das nachverhandelte Abkommen | |
zwischen Regierung und Farc-Guerilla wesentliche Kritikpunkte nicht | |
berücksichtigt habe, wie der Hörfunksender „W-Radio“ auf seiner | |
Internetseite berichtete. Präsident Juan Manuel Santos und die Farc wollen | |
den Friedensvertrag am Donnerstag in der Hauptstadt Bogotá unterzeichnen. | |
Die Neuverhandlungen wurden notwendig, weil die Kolumbianer in einem | |
Referendum Anfang Oktober den zunächst zwischen Regierung und Farc | |
ausgehandelten Friedensvertrag [2][mit knapper Mehrheit abgelehnt hatten]. | |
Die Gegner des Abkommens monieren vor allem ein zu geringes Strafmaß für | |
Kriegsverbrechen, die Zusage von Parlamentssitzen für ehemalige Kämpfer und | |
die Umverteilung von Land im Rahmen einer Agrarreform. | |
Statt eines erneuten Referendums soll nach dem Willen von Santos der | |
Kongress kommende Woche den Friedensvertrag formal verabschieden. Uribe | |
bezeichnete dies als „Schlag gegen die Demokratie“ und regte an, vor einer | |
solchen Abstimmung Neuwahlen auszurufen. | |
Der neue Vertragstext sieht in bestimmten Fällen härtere Strafen vor und | |
will das Vermögen der Farc für die Entschädigung von Opfern nutzen. Für | |
seine Bemühungen um ein Ende des Krieges in Kolumbien erhielt Santos in | |
diesem Jahr den Friedensnobelpreis. | |
Der Krieg zwischen Guerillagruppen, Staat und rechtsextremen Paramilitärs | |
in Kolumbien hatte sich in den 60er Jahren an Landkonflikten und sozialer | |
Ungerechtigkeit entzündet. Rund 340.000 Menschen wurden getötet, 80 Prozent | |
von ihnen Zivilisten. Mindestens sieben Millionen Kolumbianer wurden aus | |
ihren Dörfern vertrieben. | |
24 Nov 2016 | |
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