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# taz.de -- Kleiner Parteitag der AfD: 100.000 Euro für rechte Saar-AfD
> Die AfD wollte den saarländischen Landesverband wegen Kontakten zu
> Rechtsextremisten auflösen. Jetzt bekommt er finanzielle Unterstützung.
Bild: Da gucken AfD-Vorsitzende Petry und Meuthen skeptisch: Die eigene Partei …
Berlin taz | Gerade drei Wochen ist es her. Da plädierten die
AfD-Bundesvorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen an ihren
saarländischen Landesverband, nicht an der Landtagswahl im März
teilzunehmen und die Kandidatenlisten zurückzuziehen. „Dieser Schritt
sollte mit Rücksicht auf die Gesamtpartei im wichtigen Wahljahr 2017
erfolgen“, schrieben die beiden im Namen des Bundesvorstands in einer Mail.
Der Hintergrund: Kontakte zu Rechtsextremisten von Landeschef Josef Dörr
und auch von seinem Vize Lutz Hecker, die die Spitzenkandidaten für die
Wahl sind. Gegen den dritten, Rudolf Müller, ermittelt die
Staatsanwaltschaft Saarbrücken, weil er in seinem Geschäft Hakenkreuzorden
verkauft hatte.
Jetzt aber fällt der Konvent der AfD, eine Art kleiner Parteitag, der
Bundesspitze in den Rücken. Am Wochenende beschloss das Gremium, die
saarländische AfD bei der Landtagswahl mit 100.000 Euro zu unterstützen.
Das sagte Dirk Driesang, der im AfD-Bundesvorstand für das Saarland
zuständig ist, der taz.
„Das ist aus meiner Sicht ein falsches Signal“, so Driesang. Er fürchtet
nun, dass es dabei nicht bleibt, sondern dass die Saarländer auch
personelle Unterstützung von AfD-Prominenz im Wahlkampf bekommen werden.
## Verstöße gegen die politische Zielsetzung
Zuvor hatte Björn Höcke, Landeschef in Thüringen und Rechtsaußen der
Partei, in einer Mail unter dem Titel „Geben wir dem LV Saarland die Chance
auf einen Neuanfang“ die Konventsmitglieder dazuaufgerufen, die Saar-AfD zu
unterstützen.
„In einer Zeit, in der es um das Wohl und Wehe unseres bedrohten
Vaterlandes geht und sich unsere AfD als einzig relevante Kraft des
Bewahrenden gegen die vereinten Kräfte der Auflösung stemmt, darf keine
weitere Arbeitskraft in die innerparteiliche Auseinandersetzung mit dem
Landesverband Saarland investiert werden“, schrieb Höcke.
Mit ihrer Mail vor drei Wochen hatten die Parteichefs auf eine Entscheidung
des Bundesschiedsgericht reagiert. Dieses hatte entschieden, den
Landesverband Saar nicht aufzulösen, obwohl der Bundesvorstand dies
„aufgrund schwerwiegender Verstöße gegen die politische Zielsetzung und die
innere Ordnung der Partei“ beschlossen hatte. Der Bundesparteitag war Ende
April dieser Auffassung noch mehrheitlich gefolgt. Jetzt scheint die
Einschätzung eine andere zu sein.
20 Nov 2016
## AUTOREN
Sabine am Orde
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Jörg Meuthen
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