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# taz.de -- Simbabwes Präsident: Mugabe will nicht loslassen
> Der 92-jährige Präsident stimmt seine Partei auf die erneute Kandidatur
> 2018 ein. Mit dabei: eine Verschwörungstheorie.
Bild: Will die Geschicke seines Landes nicht aus der Hand geben: Simbabwes Prä…
Harare taz | Kurz vor wichtigen Nachwahlen in Simbabwe und einem Parteitag
der regierenden Zanu/PF (Simbabwe Afrikanische Nationalunion/Patriotische
Front) verschärft sich die Debatte über die Zukunft des greisen Präsidenten
Robert Mugabe, der das Land seit der Unabhängigkeit 1980 führt. Eine Reihe
von Kritikern ruft die Partei auf, einen Nachfolger zu benennen, der die
Zanu/PF in die nächsten Wahlen im Jahr 2018 führen soll. Aber bislang
schafft es Mugabe, die parteiinternen Gegner kleinzuhalten.
Mugabe will unbedingt für eine weitere Amtszeit kandidieren, obwohl er bei
den nächsten Wahlen schon 94 sein wird. „Ich werde nicht gehen“, sagte er
am vergangenen Wochenende. Als Grund, warum er bleiben müsse, nannte er
eine angebliche Verschwörung der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien
und der USA, Simbabwe zu rekolonisieren.
„Wir stehen in einer kritischen Zeit, in der Amerikaner und Briten
Regimewechsel orchestrieren“, sagte Mugabe in einer in der lokalen
Shona-Sprache gehaltenen Rede vor Veteranen des Befreiungskrieges der
1970er Jahre. „Wenn ich in den Ruhestand gehe soll, bitte, lasst mich
ordentlich in den Ruhestand gehen, ohne Regimewechsel. […] Wenn ich das
Land ruiniert habe, bitte, sagt es mir, dann gehe ich. Ich weiß, dass
einige von euch sich für meine Nachfolge bereithalten und mir den Tod
wünschen, aber warum sollte ich sterben?“
Vertreter der Kriegsveteranen hingegen erklärten, sie würden Mugabes
erneute Präsidentschaftskandidatur nicht unterstützen. Als Grund nannten
sie Unfähigkeit und Korruption. Rund die Hälfte der ländlichen Bevölkerung
des Landes, etwa fünf Millionen Menschen, leiden derzeit an
Nahrungsmittelknappheit.
Im Wahlkreis Chimanimani, wo am Samstag nach dem Übertritt des
Zanu/PF-Abgeordneten Munacho Mutezo zur Opposition eine Nachwahl zum
Parlament stattfindet, werden nach Angaben von Menschenrechtlern nur
Mitglieder der Regierungspartei, die einen Wahlregisternachweis vorlegen
können, mit Nahrungsmittelhilfe bedacht. Regimetreue Dorfchefs erklären,
dass nur Mugabe-Unterstützer wählen gehen sollen.
Eine Entscheidung über Mugabes Kandidatur wird vom Zanu/PF-Parteitag
nächsten Monat erwartet. Der Parteitag wird rund vier Millionen US-Dollar
kosten, die Simbabwes Bürger aufbringen sollen. Wer in den Dörfern nicht
der Aufforderung der Autoritäten nachkommt, umgerechnet 50 Cent für die
Parteikasse zu spenden, wird von Nahrungsmittelhilfe ausgeschlossen, sagen
Menschenrechtsgruppen.
24 Nov 2016
## AUTOREN
Marcus Mushonga
## TAGS
Simbabwe
Robert Mugabe
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Präsidentschaftswahl
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