# taz.de -- Handelskammer-Rebellion steckt an: Kammer mit Grüppchenbildung | |
> Nach den Kammer-Rebellen schließen sich weitere Mitglieder der | |
> Handelskammer zu Listen für die Plenumswahl zusammen. Es gibt auch mehr | |
> Kandidaten | |
Bild: Will „alle nach vorn bringen“: Ex-Trainer und Kaufmann Holger Stanisl… | |
Die Handelskammer-Rebellen vom Bündnis „Die Kammer sind wir!“ haben | |
Gesellschaft bekommen: Im nächsten Jahr treten zur Wahl des Plenums | |
erstmals verschiedene Listen an. Bis zum Auftreten von „Die Kammer sind | |
Wir!“ hatte es nur Einzelkandidaten gegeben. Entsprechend geschlossen ist | |
die Handelsk[1][ammer], die sich regelmäßig als gewichtige Stimme zu | |
politischen Themen äußert, nach außen hin aufgetreten. Für eine der neuen | |
Listen hat sich Holger Stanislawski, der ehemalige Trainer des FC St. | |
Pauli, aufstellen lassen. Er betreibt heute einen Supermarkt. | |
Wie die Handelskammer mitteilte, hat der Wahlausschuss 133 Kandidaten für | |
die 58 zu vergebenden Sitze zugelassen – 26 Frauen und 107 Männer, darunter | |
ein halbes Dutzend Migranten. Beim vorigen Mal waren es nur 97 Kandidaten. | |
Die große Zahl der Bewerber zeige, „wie groß die Identifikation der | |
Unternehmen mit der Selbstverwaltung in Form der Kammer“ sei, kommentierte | |
Präses Fritz Horst Melsheimer. | |
Die meisten Kandidaten – 57 an der Zahl – das Bündnis „[2][Die Kammer si… | |
Wir!]“ aufgestellt, das die Zwangsbeiträge für die Kammer abschaffen | |
möchte. Es stellt bereits jetzt zwölf Mitglieder im Plenum und hat | |
erreicht, dass das sagenhafte Gehalt des Hauptgeschäftsführers Hans-Jörg | |
Schmidt-Trenz veröffentlicht wurde. | |
27 Kandidaten stellt das Bündnis „Machen statt reden – [3][Unternehmer für | |
Hamburg]“, zu dem auch Stanislawski gehört. Er versuche, „nicht nur zu | |
sagen, was schlecht ist“, antwortete der Ex-St.-Paulianer auf die Frage, | |
warum er nicht bei den Kammerrebellen mitmache. | |
Seine Mit-Kandidatin Manou B. Tikrani hält es für falsch, dass die | |
Kammerrebellen die Pflichtbeiträge abschaffen wollen. „Wir haben die Sorge, | |
dass viele sagen würden: Ich spar’mir das Geld“, sagt Tikrani. Das würde … | |
einem Übergewicht der großen Firmen führen, prognostiziert sie, so dass die | |
Interessen der vielen kleinen nicht mehr angemessen repräsentiert wären. | |
Den ganz kleinen Firmen, die gar keine Beiträge bezahlen, möchte Tikrani | |
freistellen, die Kammer zu verlassen. | |
Den Kammerrebellen wirft sie vor, sich zu viel mit Formalien zu befassen. | |
Ihr Bündnis tritt für mehr Digitalisierung ein, will Kammer-Veranstaltungen | |
auf ihren spezifischen Mehrwert prüfen und Journalisten bei | |
Plenumssitzungen zulassen. | |
Das dritte Bündnis „[4][Starke Kammer. Vorfahrt für Hamburg]“ tritt am | |
konservativsten auf. Es verfolgt klassische Ziele wie den Ausbau der | |
Infrastruktur, den Schutz von Gewerbegebieten und legt Wert auf eine | |
professionell geführte Kammer. | |
25 Nov 2016 | |
## LINKS | |
[1] https://www.hk24.de/produktmarken/interessenvertretung | |
[2] http://www.die-kammer-sind-wir.de/mitmachen/ | |
[3] http://unternehmerfuer.hamburg/kandidaten/ | |
[4] http://www.vorfahrt-fuer-hamburg.de/#ziele | |
## AUTOREN | |
Gernot Knödler | |
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