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# taz.de -- Das war die Woche in Berlin I: Freut euch, ihr Rollkofferhasser!
> Die Sanierung des Pergamon-Museums dauert länger – und wird natürlich
> teurer. Ein echtes Problem für viele Touristen, denn auch andere Hotspots
> sind zu.
Bild: Bleibt erstmal noch unter Verschluss: eingepackter Pergamon-Altar
Nun also auch noch das Pergamonmuseum, wird er sich denken, der gemeine
Berlintourist. Die Neue Nationalgalerie ist noch mindestens drei Jahre
dicht, die Staatsoper wohl auf unabsehbare Zeit, wichtige Bereiche des
Ethnologiemuseums in Dahlem wie etwa die berühmten Südseeboote sind in
Vorbereitung auf den Umzug ins Humboldt-Forum auch schon nicht mehr
zugänglich.
Wo soll er denn noch hin, der Tourist, zumal im kalten Winter, wo er
nirgends verweilen und sich wärmen kann als im Café oder im Museum? Zur
angeblich so wunderschönen Nofretete und zum Caspar David Friedrich in der
Alten Nationalgalerie, da kann er noch hin, aber sonst?
Seit 2014 wird das Pergamonmuseum, das wichtigste Haus auf der
Museumsinsel, nun schon saniert. Weswegen sein Herzstück, seine
Hauptattraktion, der Altar, nach dem es benannt wurde, derzeit nicht mehr
zu bestaunen ist. Nun, so gab das Bauministerium am Wochenende
zähneknirschend zu, soll das auch länger so bleiben. Und zwar nicht wie
ursprünglich geplant bis 2019, sondern vier Jahre länger. Bis 2023. Auch
die Baukosten werden sich fast verdoppeln, von 261 auf geschätzte 477
Millionen Euro.
Schuld sein sollen zwei Pumpenhäuser im Baugrund, zusätzliche Pfähle, auf
denen die Museumsinsel steht, und der Anstieg der Baukosten – wobei man
sich selbst als Laie schon fragt, ob dieser Anstieg nicht schon bei der
Sanierung des kleinsten Einfamilienhäuschens großzügig mit einkalkuliert
gehört.
Rollkofferhasser, ihr dürft euch also tatsächlich einmal freuen. Nach
Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die das
Pergamonmuseum betreibt, sind die Besucherzahlen des Museums von jährlich
1,4 Millionen auf 800.000 nach der Eröffnung der Baustelle zurückgegangen.
600.000 weniger, das ist doch schon mal was!
Wenn das so weitergeht, werdet ihr bald wieder gänzlich eure ersehnte Ruhe
haben.
5 Nov 2016
## AUTOREN
Susanne Messmer
## TAGS
Museumsinsel
Baustelle
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Sanierung
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