| # taz.de -- Wahlkampf der US-Demokraten: Was Clinton den Bankern versprach | |
| > Wikileaks veröffentlicht den brisanten Inhalt gehackter E-Mails, die | |
| > Clinton vor dem Wahlkampf verschickte. | |
| Bild: Clever, Cleverer, Clinton hat mit Reden, etwa vor US-Bankern, rund 25 Mil… | |
| New York taz | Bei ihren gut bezahlten Reden vor Banken und anderen | |
| Finanzinstitutionen hat Hillary Clinton in den vergangenen Jahren das | |
| Gegenteil dessen vertreten, was sie jetzt im Wahlkampf sagt. So sprach sie | |
| etwa von ihrem Traum von „Freihandel ohne Grenzen“ und bezeichnete die | |
| umstrittene Ölpipeline „Keystone XL“ als „wichtig“ für die USA. | |
| Sie hofierte ihre ZuhörerInnen, indem sie ihnen versicherte, sie selbst | |
| könnten wohl am besten die Regeln für die Wall Street festlegen. Clinton | |
| ließ ihr Publikum, das die Reden mit bis zu einer Viertelmillion Dollar pro | |
| Stunde honorierte, auch wissen, dass es eine wichtige Rolle bei der | |
| Finanzierung der bevorstehenden Präsidentschaftskampagne spielen werde. | |
| Dank Wikileaks sind die brisanten Ausschnitte aus den Reden jetzt bekannt | |
| geworden. Am Freitag hat die Enthüllungsplattform mehr als 2.000 gehackte | |
| E-Mails von Clintons Kampagnenchef und langjährigem Vertrauten John Podesta | |
| geleakt. Weitere 50.000 E-Mails wolle sie noch veröffentlichen. | |
| Die Kandidatin selbst hatte sich geweigert, ihre Reden öffentlich | |
| zugänglich zu machen, wie es im Vorwahlkampf sowohl der demokratische | |
| Sozialist Bernie Sanders als auch einzelne republikanische Kandidaten | |
| verlangt hatten. | |
| ## 675.000 Dollar für eine Rede | |
| Als der CNN-Moderator Anderson Cooper sie fragte, ob es nötig sei, dass die | |
| Investmentbanker Goldman Sachs ihr für drei Reden 675.000 Dollar zahlten, | |
| antwortete sie: „Ich weiß nicht. Das haben sie mir angeboten.“ Tatsächlich | |
| hatte Clintons New Yorker Redeagentur „Harry Walker“ diese Beträge | |
| verlangt. | |
| Mit Reden vor Finanzinstituten, großen Konzernen und privaten Universitäten | |
| hat Clinton nach ihrem Ausscheiden aus dem Außenministerium im Januar 2013 | |
| und vor dem offiziellen Beginn ihrer Präsidentschaftskampagne im April 2015 | |
| mehr als 25 Millionen Dollar verdient. | |
| Die Clinton-Wahlkampfleitung hat die Echtheit der geleakten Dokumente weder | |
| bestätigt noch dementiert. Stattdessen veröffentlichte ihr Bürochef John | |
| Podesta am Freitag eine Serie von E-Mails, in denen er Russland für die | |
| Enthüllungen mitverantwortlich machte. | |
| Das Ministerium für „Homeland Security“ und der Direktor der Geheimdienste | |
| lenkten am Freitag den Verdacht in dieselbe Richtung. Sie blieben zwar die | |
| Beweise schuldig, erklärten jedoch, die Motive und die Methode“ seien | |
| „russisch“. | |
| 9 Oct 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Dorothea Hahn | |
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