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# taz.de -- Ringen um Arbeitsplätze: Tengelmann bleibt – vorerst
> Die Zerschlagungspläne für Kaiser's Tengelmann sind zunächst gestoppt.
> Scheitern die Verhandlungen, sollen die Filialen einzeln verkauft werden.
Bild: Hoffnungsschimmer für die Mitarbeiter von Kaisers's Tengelmann?
Mülheim/Ruhr dpa | Atempause für Kaiser's Tengelmann: Die
Zerschlagungspläne für die Supermarktkette sind nach dem Krisengespräch zur
Zukunft des Unternehmens zunächst gestoppt worden. Tengelmann-Eigentümer
Karl-Erivan Haub kündigte am Freitag an, er wolle dem „Runden Tisch“ mit
Konkurrenten und Gewerkschaft zwei Wochen Zeit geben, eine Lösung zu
finden. Scheitern die Verhandlungen, soll jedoch nach Ablauf der Frist
sofort mit dem Einzelverkauf der Filialen begonnen werden.
In den vergangenen Tagen war aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen noch
signalisiert worden, auf der Aufsichtsratssitzung könnten bereits die
Weichen für eine Zerschlagung des Unternehmens gestellt werden.
Haub, Edeka-Chef Markus Mosa, Rewe-Chef Alain Caparros und der
Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske hatten sich am Donnerstagabend zu einem
letzten Versuch getroffen, den Konflikt um die Übernahme der
Supermarktkette durch Edeka beizulegen. Dabei gelang es offenbar, Bewegung
in die festgefahrenen Fronten zu bringen.
Nach den harten Auseinandersetzungen der vergangenen Monate verständigten
sich die Handelskonzerne unter Vermittlung der Gewerkschaft darauf, die
Bemühungen um „eine für alle Beteiligten und die Beschäftigten von Kaiser's
Tengelmann tragfähige, gemeinsame Lösung“ zeitnah fortzusetzen.
## Betriebsrat setzt weiter auf Komplettübernahme
Bei den Beschäftigten weckte das Hoffnung auf eine Rettung von Kaiser's
Tengelmann in letzter Minute. Der Berliner Betriebsratsvorsitzende Volker
Bohne sagte, er setze nach wie vor eine Komplettübernahme des Konzerns
durch Edeka, „weil es die einzige Möglichkeit ist, alle Arbeitsplätze zu
erhalten“.
Vor dem Treffen schienen die Fronten noch verhärtet. Während Edeka und
Tengelmann weiter am Ziel einer Komplettübernahme festhielten, forderte
Rewe-Chef Caparros, der den Zusammenschluss vor Gericht hatte stoppen
lassen, eine Aufteilung der über 400 Kaiser's Tengelmann-Standorte unter
den Wettbewerbern. Doch brachte das Treffen nun offenbar Bewegung in die
erstarrten Positionen.
Branchenprimus Edeka sowie Kaiser's Tengelmann hatten die Fusion vor etwa
zwei Jahren beschlossen. Doch das Bundeskartellamt legte sein Veto ein,
weil es Wettbewerbsbehinderungen und Preiserhöhungen befürchtete. Zwar
hebelte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) das
Zusammenschlussverbot über eine sogenannte Ministererlaubnis aus. Doch
gelang es Rewe und Markant mit einer Klage vor dem Oberlandesgericht
Düsseldorf, die Umsetzung der Ausnahmegenehmigung vorläufig zu stoppen.
23 Sep 2016
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