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# taz.de -- Zeitung fordert Snowdens Verhaftung: Kein Pardon für die Washingto…
> Die „Washington Post“ fordert, dass Edward Snowden verurteilt wird. Der
> Snowden, der dem Blatt den Pulitzer-Preis eingebracht hat.
Bild: Edward Snowden lebt im russischen Exil und gibt ein Interview via Videost…
Die Washington Post weiß, wie man Geschichte schreibt: 1971 veröffentlichte
sie zusammen mit der New York Times die Pentagon-Papiere, die zeigten, dass
der Vietnamkrieg lange geplant war. 1972 deckte die Zeitung den
Watergate-Skandal auf, der Präsident Nixon bescheinigte, seine Macht zu
missbrauchen. 2013 war sie eine von vier Blättern, die Snowdens
NSA-Dokumente veröffentlichte und zeigte, wie die USA massenhaft US-Bürger
ausspionieren. Dafür bekam das Blatt den Pulitzer-Preis.
Nun hat sie wieder Geschichte geschrieben: Als erste Zeitung überhaupt, so
behauptet es der US-Journalist [1][Glenn Greenwald in The Intercept],
fordert sie die Verurteilung eines Informanten, nämlich Edward Snowdens. Am
Wochenende [2][schrieb der Redaktionsvorstand], dass Snowdens
Veröffentlichungen der nationalen Sicherheit „gewaltigen Schaden“ zugefügt
hätten. Er fordert, dass Snowden sich in den USA einem Prozess stelle und
verurteilt werde – oder, „zweitbeste Option“: Snowden erkennt seine Schuld
an und würde dafür zum Kronzeugen.
Nun startet von allen Seiten die Gegen-Post-Kampagne: Der [3][Guardian] und
Intercept schreiben, warum die Post falsch liege, Twitterer beschweren
sich, selbst eine Kolumnistin der Washington Post [4][hat gerade ihren
Kollegen widersprochen.] Zu Recht, denn der Standpunkt der Washington Post
ist höchst fragwürdig: Wenn die Post Snowdens Informationen für so
gefährlich hält, wieso hat sie sie damals veröffentlicht?
Geschichte kann man nur schreiben, wenn einem die richtigen Menschen zur
richtigen Zeit den Stoff für die Geschichte liefern. Das dürfte sich die
Washington Post soeben verspielt haben.
20 Sep 2016
## LINKS
[1] https://theintercept.com/2016/09/18/washpost-makes-history-first-paper-to-c…
[2] https://www.washingtonpost.com/opinions/edward-snowden-doesnt-deserve-a-par…
[3] https://www.theguardian.com/commentisfree/2016/sep/19/washington-post-wrong…
[4] https://www.washingtonpost.com/lifestyle/style/as-a-source--and-a-patriot--…
## AUTOREN
Anne Fromm
## TAGS
Schwerpunkt Überwachung
Edward Snowden
Washington Post
Journalismus
NSA
ARD
Edward Snowden
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