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# taz.de -- Schülerin über Kopftuch-Emoji: Hidschab gehört aufs Handy
> Die Berliner Schülerin Rayouf Alhumedhi kämpft für ein Novum auf der
> Smartphonetastatur: Sie fordert ein Emoji mit Kopftuch.
Bild: Und so könnte das Emoji aussehen
Rayouf Alhumedhi fordert ein Emoji mit Kopftuch, in weiblicher wie
männlicher Version. Eine Illustratorin hat die Symbole bereits entworfen.
Alhumedhi erarbeitete einen Antrag für [1][das Unicode-Konsortium], das
Vorschläge für Emojis annimmt. Nun hat sich sogar der Mitgründer der
Online-Plattform Reddit eingeschaltet.
taz: Warum brauchen wir ein Hidschab-Emoji?
Rayouf Alhumedhi: Mir geht es bei meiner Forderung um Repräsentation. Es
gibt so viele MuslimInnen auf der Welt, man sieht sie überall, ob in den
Straßen, Schulen oder im Fernsehen. Den Weg zu mehr Sichtbarkeit und
Anerkennung, den die Gesellschaft in vielen Lebensbereichen schon
eingeschlagen hat, sollte man auch in der Alltagskommunikation verfolgen.
In welchen Momenten würden Sie das Kopftuch-Emoji benutzen?
In allen möglichen Situationen, etwa, wenn ich mit meinen FreundInnen zum
Ausgehen verabrede. Vielleicht würde ich es auch auf Instagram in die
Selbstbeschreibung neben meinem Profilbild einfügen – als eine Art
Kurzbiografie, um meine Mitmenschen wissen zu lassen, wer ich bin.
Ist der Hidschab Teil Ihrer Identität?
Ich trage mein Kopftuch, seit ich 13 bin, weil ich das Gefühl mag,
kontrollieren zu können, was ich anderen zeige und was nicht. Für mich ist
der Hidschab ein Symbol von Freiheit, meine Mutter meinte immer zu mir: Sag
mir, ob du es wirklich tragen willst. Und ich wollte. Ich bin stolz darauf,
Kopftuch zu tragen.
Wie wollen Sie die Idee umsetzen?
Ich hoffe, mir hilft die Aufmerksamkeit aus den sozialen Medien. Bisher
habe ich eine Menge positives Feedback bekommen, viele Instagram-Accounts
unterstützen meine Idee. Und nun hat mich sogar Alexis Ohanian kontaktiert,
der Mitbegründer von Reddit. Wir haben uns über Skype unterhalten, und er
ist begeistert von der Idee.
Glauben Sie, dass Sie mit Ihrem Wunsch Gehör bei den Zuständigen finden?
Mittlerweile denke ich, dass meine Chancen ganz gut stehen, mit dem
Vorschlag durchzukommen. So viele Medien berichten über das Emoji, es ist
einfach Zeit dafür. Selbst, wenn ich am Ende scheitere, bin ich glücklich,
weil ich weiß, dass viele Menschen das Emoji genauso sehr wollten wie ich.
16 Sep 2016
## LINKS
[1] http://unicode.org/
## AUTOREN
Julia Lorenz
## TAGS
Kopftuch
Emojis
Islam
Nullen und Einsen
Schwerpunkt Rassismus
Burkini
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Youtube
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