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# taz.de -- Präsidentschaftswahl in Gabun: Die Opposition erhebt Einspruch
> Jetzt soll das Verfassungsgericht über den Wahlausgang entscheiden. Die
> Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und legt Berufung ein.
Bild: Auch die Wähler ließen die Ergebnisse der Auszählung nicht einfach so …
Libreville/Frankfurt a.M. epd/afp | In Gabun zieht die Opposition nach der
verlorenen Präsidentenwahl vor das Verfassungsgericht. Der unterlegene
Präsidentschaftskandidat Jean Ping legte am späten Donnerstagabend Berufung
gegen das Wahlergebnis ein, wie der französische Auslandssender RFI in der
Nacht am Freitag berichtete.
Die Opposition wirft der Regierung vor, Ergebnisse gefälscht zu haben. Die
Wahlkommission hatte Amtsinhaber Ali Bongo Odhiambo mit nur 5.600 Stimmen
Vorsprung zum Sieger erklärt. Damit führt er eine Familiendynastie im
fünften Jahrzehnt fort.
Die Opposition ficht das Ergebnis an, weil Bongo in seiner Heimat-Provinz
Haut-Ogooué laut offiziellem Ergebnis 95 Prozent der Stimmen bekam. Die
Wahlbeteiligung dort lag dort demnach bei mehr als 99 Prozent, nur 47
Personen hätten ihre Stimme nicht abgegeben. Die Opposition fordert eine
Neuauszählung der Stimmen in der Provinz. Auch die Wahlbeobachter der
Europäischen Union erklärten, es gebe offensichtliche Auffälligkeiten in
Haut-Ogooué.
Ping entschied sich, die Wahl vor dem Verfassungsgericht anzufechten,
obwohl er den Richtern vorwirft, voreingenommen zu sein. Ein Mitarbeiter
Pings hatte am Mittwoch gesagt, es gebe wenig Hoffnung, dass das Gericht
zugunsten von Ping entscheiden werde, doch sei es klüger, sich an das
rechtliche Verfahren zu halten.
Bongo hatte die Forderung nach einer Neuauszählung der Stimmen
zurückgewiesen, solange die Justiz dies nicht selber anordnet.
Der 57 Jahre alte Amtsinhaber hatte die Wahl vom 27. August mit 49,8
Prozent der Stimmen gewonnen. Sein stärkster Herausforderer, Ping, bekam
48,2 Prozent. Nach Bekanntgabe des Ergebnisses kam es zu Ausschreitungen,
bei denen laut Oppositionsführer Ping 50 bis 100 Menschen getötet wurden.
Kritiker werfen Präsident Bongo einen autoritären Führungsstil sowie die
Ausbeutung des Landes vor. Sein Vater Omar Bongo Ondimba regierte das Land
von 1967 bis zu seinem Tod 2009.
9 Sep 2016
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Gabun
Präsidentschaftswahl
Wahlbetrug
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