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# taz.de -- Vor der Wahl in Berlin: Aufrufe und Proteste gegen AfD
> Kirchen und DGB gründen neues Bündnis gegen Rechte. Freie Künstler
> prangern Intoleranz der AfD an. Linke rufen zu Protesten gegen Wahlparty
> auf.
Bild: Das passt doch!
Unmittelbar vor der Abgeordnetenhauswahl am Sonntag kommt der
gesellschaftliche Protest gegen Rechts und die AfD in die Gänge. Mit dem
neuen „Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin“ wollen Kirchen
und Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) ein Netzwerk aufbauen, um schneller
als bisher Kundgebungen zu organisieren und Aufrufe zu verfassen.
DGB-Sprecherin Nina Lepsius sprach von einem „Arbeitsbündnis“, das Proteste
vorbereiten soll.
„Die Idee zu der neuen Initiative ist bei einer Protestaktion gegen einen
Aufmarsch von Rechtspopulisten im Mai entstanden“, erklärt Christoph Heil,
Pressereferent bei der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische
Oberlausitz. Zuletzt sei der Protest gegen rechts nicht gut genug
organisiert gewesen, so Heil. Mehrere Anti-AfD-Proteste im Sommer hatten
unter schwacher Beteiligung gelitten; teilweise waren Rechtspopulisten und
-radikale zahlenmäßig in der Überzahl. Die Vorstellung des Bündnisses am
Donnerstag, also kurz vor der Abgeordnetenhauswahl, sei „bewusst gewählt“
worden.
## „Keine Volksgemeinschaft“
Laut Umfragen liegt die AfD in Berlin zwischen 12 und 15 Prozent. Zum
Bündnis gehören neben den Initiatoren weitere Partner, darunter die Mobile
Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) und die die Mobilisierungsplattform
„Berlin gegen Nazis“. Weitere können dazustoßen, sagt Heil.
Zudem gibt es mehrere Aufrufe, Rechtspopulisten und -radikalen am Sonntag
keine Stimme zu geben. Mit einem am Mittwoch veröffentlichten [1][offenen
Brief] greifen mehr als hundert KünstlerInnen der Freien Szene die
politischen Positionen und Ziele der Rechten an, darunter das
erzkonservative Familienbild und den Fremdenhass. „In der Kunst- und
Kulturszene Berlins verstehen wir uns als international, multi- und
interkulturell, feministisch, nicht cis- noch hetero-normativ“, heißt es
darin. Und: „Die Gesellschaft, in der wir leben wollen, ist eine offene,
humanistische, pluralistische und multikulturelle und keine
deutschtümelnde, rechtsnationale Volksgemeinschaft.“
In einem [2][Gastkommentar] in der taz hatte der Regierende Bürgermeister
Michael Müller (SPD) am Freitag vor dem „Wiederaufstieg der Nazis“ gewarnt.
Er könne nicht verstehen, wie jemand rechts wählen könne, „angesichts der
offensichtlichen unsozialen und unmenschlichen Politik dieser Parteien“.
Der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann,
hatte Müller daraufhin gewarnt, die AfD und deren Wähler zu Rechtsradikalen
zu erklären. Die Berliner Grünen wollten die Haltung Kretschmanns nicht
kommentieren.
Für Sonntagabend rufen Linke dazu auf, die AfD-Wahlparty in Charlottenburg
„zu crashen“, wie es in einem [3][Aufruf] im Internet heißt. Zu der
Wahlparty werden laut AfD rund 300 Gäste erwartet. Bei der Polizei war am
Freitag noch keine Protestveranstaltung angemeldet.
16 Sep 2016
## LINKS
[1] http://us7.campaign-archive1.com/?u=88570fde51f035cdcab9d93b4&id=957eb7…
[2] /!5336312/
[3] http://twitter.com/161ausbildung/status/776355860234825728?lang=de
## AUTOREN
Bert Schulz
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Wahlkampf
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Thomas de Maizière
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