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# taz.de -- Depressionsdiagnose per Profilbild: Rorschachtest mit Instagram
> Ein Algorithmus will anhand von Instagram-Fotos erkennen können, ob
> Menschen depressiv sind. Wieder so eine Big-Data-Phantasie!
Bild: Sieht Justin hier traurig aus? Das entscheiden nicht Sie, sondern Algorit…
Depressive Menschen posten also grauere und blauere Fotos auf Instagram?
Sie bevorzugen dunklere Farben und werden seltener geliket? Thanks, Captain
Obvious, will man den Machern dieser neuen Studie der Universitäten
Cambridge und Vermont zurufen. Doch die sind von ihren Untersuchungen zum
Zusammenhang von geposteten Instagram-Bildern und Depressionen so
überzeugt, dass sie sie als Frühwarnmechanismus für psychische Erkrankungen
empfehlen.
Das wär ja was. Schon allein für die Werbewirtschaft – die nach der
Dokumentation eines verregneten Ostsee-Urlaubs auf Instagram gleich wüsste:
der User ist Zielgruppe für Glückstee. Wenn nicht gleich für die
Suizid-Präventionsstelle.
Zusammenhänge, die auch Versicherer brennend interessieren dürften. Yay:
Als kratzten nicht oder wenig gelikete Fotos nicht schon genug am Ego,
müsste man bei zu geringer Popularität auch noch befürchten, als
Depressionsrisikogruppe saftige Tarifaufschläge abzudrücken.
Neu sind solche Big-Data-Analysen nicht. Sexuelle Orientierung,
Wahlverhalten, Schwangerschaften – all das erkennen Algorithmen erstaunlich
treffsicher. Doch: Je mehr wir uns darauf verlassen, desto mehr unterwerfen
wir uns der Diktatur des Durchschnitts. Algorithmen spucken
Wahrscheinlichkeiten aus. Statistik, basierend auf Zusammenhängen der
Vergangenheit. Was phantastisch sein kann – aber anzweifelbar bleiben muss.
30 Aug 2016
## AUTOREN
Meike Laaff
## TAGS
Instagram
Depression
Psychologie
Big Data
Selfie
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Licht
Angststörungen
Trend
Datenschutz
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