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# taz.de -- Nach dem Erdbeben in Italien: Zahl der Todesopfer steigt und steigt
> Die Bergungsarbeiten in den zerstörten Dörfern in Mittelitalien nach dem
> Erdbeben wurden in der Nacht fortgesetzt. Mindestens 247 Menschen
> starben.
Bild: In der Bergregion herrschten kühle Temperaturen
Accumoli/Rom afp/ap | Die Zahl der Toten durch das schwere Erdbeben in
Mittelitalien ist auf mindestens 247 gestiegen. Mindestens 368 weitere
seien verletzt worden. Diese Bilanz gab der Zivilschutz am Donnerstagmorgen
in Rom bekannt, nachdem die Behörde die Zahl der Toten am Vorabend noch mit
159 angegeben hatte. Wie viele Menschen noch vermisst werden, war jedoch
unklar. Daher wird ein weiterer Anstieg der Opferzahlen befürchtet.
Einen Tag nach dem verheerenden Erdstoß gab es in der gleichen Region am
frühen Morgen ein Nachbeben der Stärke 4,7, wie die US-Erdbebenwarte
mitteilte.
Die Bergungskräfte setzten ihre Arbeit in den zerstörten Dörfern auch in
der Nacht fort. Hunderte Menschen übernachteten in notdürftig aufgebauten
Zeltunterkünften.
Das Beben hatte am Mittwoch im Gebiet zwischen den Regionen Latium, Marken
und Umbrien mehrere Dörfer teilweise zerstört. Allein in der Region Latium
gab es nach den jüngsten Angaben des Zivilschutzes mindestens 190 Tote. In
den Marken liege die Zahl der Getöteten bei 57.
Unter den Todesopfern waren ein Säugling, ein 18 Monate altes Baby und zwei
weitere kleine Kinder, die wie ihre Eltern in Accumoli ums Leben kamen.
Zwei Jungen im Alter von vier und sieben Jahren überlebten das Erdbeben
laut Medienberichten dank ihrer Großmutter, die sie unter einem Bett in
Sicherheit brachte. Ihr Großvater wurde hingegen unter den Trümmern
begraben.
In dem besonders stark zerstörten Urlaubsort Amatrice konzentrierten sich
die Rettungsarbeiten auf das eingestürzte Hotel Roma, wo zum Zeitpunkt des
Bebens mindestens 30 Menschen nächtigten. „Einige konnten sich retten, zwei
konnten lebend geborgen werden, zwei weitere nur tot“, sagte
Zivilschutzchef Fabrizio Curcio. Mitarbeiter des Zivilschutzes,
Feuerwehrleute, Bergungsspezialisten und Freiwillige waren die ganze Nacht
über im Einsatz. „Wir werden in der Nacht nicht nachlassen“, sagte Curcio.
## „Heute ist die Zeit für Tränen und Gefühle“
Helfer richteten im Katastrophengebiet 2.500 Schlafplätze in Zelten ein.
Mehr als 200 Nachbeben wurden gezählt, viele beschädigte Häuser gelten als
unsicher. Bewohner mussten die Nacht in den Zelten verbringen; in der
Bergregion herrschten kühle Temperaturen. Die Polizei schickte Streifen
los, um Plünderer davon abzuhalten, die beschädigten Häuser auszurauben.
„Heute ist die Zeit für Tränen und Gefühle“, sagte Regierungschef Matteo
Renzi beim Besuch der Erdbebenregion. Ab Donnerstag werde seine Regierung
den Wiederaufbau in Angriff nehmen.
Das Beben mit einer Stärke von 6,0 bis 6,2 hatte in der Nacht zum Mittwoch
im Gebiet zwischen den Regionen Latium, Marken und Umbrien mehrere Dörfer
teilweise zerstört. Einheimische und Touristen riss das Beben um 03.36 Uhr
aus dem Schlaf.
Die von der Katastrophe betroffene Bergregion ist bei Urlaubern beliebt.
Vor allem in das malerische Dorf Amatrice, das bei dem Erdbeben zu großen
Teilen zerstört wurde, strömen im Sommer viele Bewohner der 150 Kilometer
entfernten Hauptstadt Rom, um der Hitze in ihrer Stadt zu entfliehen.
Die betroffene Region liegt nur eine Autostunde nördlich von L'Aquila in
den Abruzzen, wo 2009 mehr als 300 Menschen bei einem Erdbeben ums Leben
kamen. Das Beben vom Mittwoch war das schlimmste in Italien seit der
Katastrophe von L'Aquila. Damals wurden vor allem die laxen Bauvorschriften
kritisiert.
25 Aug 2016
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