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# taz.de -- Erschütterungen in Mittelitalien: Beben auch in Österreich gespü…
> Das dritte schwere Erdbeben seit August war in Rom und Bari im Süden,
> aber auch in Bozen und Salzburg im Norden zu spüren. Tote wurden bisher
> nicht gemeldet.
Bild: Trümmerberg in einer Straße von Norcia nach dem Erdbeben am Sonntagmorg…
Rom AP | Nach dem schweren Erdbeben im August mit fast 300 Toten und dessen
beiden Nachbeben vom vergangenen Mittwoch ist Italien am Sonntag erneut von
schweren Erschütterungen getroffen worden. Das Epizentrum des von mehreren
Erdbebenwarten mit einer vorläufigen Stärke um 6,6 registrierten Erdstoßes
lag in demselben mittelitalienischen Gebiet wie die vorangegangenen Beben.
Viele Häuser stürzten ein.
Dem Beben ging ein konstantes Zittern der Erde voran, so dass in den
Regionen Umbrien, Marken und auch der Hauptstadt Rom Menschen angsterfüllt
ins Freie flohen. Nach Angaben des Zivilschutzes gab es Verletzte, zunächst
seien aber keine Todesfälle gemeldet worden.
Nach den starken Beben vom Mittwochabend – technisch werden sie als
Nachbeben des verheerenden Erdbebens vom 24. August eingestuft – waren in
Mittelitalien bereits viele geschädigte Altstadtviertel evakuiert worden.
Dass Beben am Sonntagmorgen erlebten viele Einwohner daher in
Notunterkünften oder in ihren Autos, in denen sie seit Mittwoch
übernachten. Möglicherweise hat dieser Umstand Leben gerettet.
Der Leiter der Zivilschutzbehörde, Fabrizio Curcio, sagte, es seien
zunächst keine Todesopfer gemeldet worden, es habe aber beim Einsturz
vieler Gebäude Verletzte gegeben. Zahlen und Details nannte er nicht.
Für viele Häuser und oft historisch wertvolle Gebäude war das Erdbeben vom
Sonntag der Todesstoß: Augenzeugen berichteten aus Norcia, die Kathedrale
des Heiligen Benedikt im Ortszentrum sei bis auf die Fassade eingestürzt.
Geistliche hätten auf der Piazza inmitten der Trümmer gebetet.
„Ich habe im Auto geschlafen und ich sah die Hölle“
Die Stadtassessorin Giuseppina Perla sagte der Nachrichtenagentur Ansa: „Es
ist, als ob die ganze Stadt zusammengefallen ist.“ Die Stadtmauer um den
mittelalterlichen Kern des Orts mit knapp 5000 Einwohnern wurde beschädigt,
ebenso eine weitere Kirche, Santa Maria Argentea, die für ihre Fresken aus
dem 15. Jahrhundert bekannt ist.
Die US-Erdbebenwarte USGS teilte mit, das Epizentrum des Bebens der
vorläufigen Stärke 6,6 habe sich nur sechs Kilometer nördlich von Norcia
befunden.
Fernsehbilder aus Norcia zeigten, wie Nonnen aus der Kathedrale auf den
Platz davor flüchteten, während der Glockenturm einzustürzen schien. Eine
wurde von einem Feuerwehrmann getragen, eine andere musste gestützt werden.
Der Bürgermeister des ebenfalls schwer getroffenen Ussita sagte,
einstürzende Häuser hätten eine riesige Staubwolke über den Ort aufsteigen
lassen. „Es ist eine Katastrophe“, sagte Marco Rinaldi Ansa. „Ich habe im
Auto geschlafen und ich sah die Hölle.“
Auch Castelsantangelo sul Nera erlitt schwere Schäden. Der Bürgermeister
des im August verwüsteten Arquata del Tronto, Aleandro Petrucci sagte,
alles sei eingestürzt – „es ist kein Ort mehr übrig“.
Das Seismologische Zentrum Europa-Mittelmeer und die US-Erdbebenwarte
registrierten das Beben um 07.40 Uhr mit einer Stärke von 6,6, das Deutsche
Geoforschungszentrum auf 6,5. Das Epizentrum lag den Angaben zufolge 130
Kilometer nordöstlich von Rom und gut 70 Kilometer östlich von Perugia, dem
Epizentrum der Beben vom Mittwochabend. Das Potsdamer Zentrum teilte mit,
das Beben sei von einer Tiefe in zehn Kilometern ausgegangen. Das ist
relativ nahe der Erdoberfläche.
Das Erdbeben wurde in ganz Italien und auch in Österreich bis nach Salzburg
gespürt. Berichte über schwankende Häuser gab es aus Rom, wo Einwohner ins
Freie flüchteten bis hin nach Bari im Süden und Bozen im Norden. Die
österreichische Erdbebenwarte teilte mit, die Erschütterungen seien in
unterschiedlicher Intensität im Süden und Osten gespürt worden. In höheren
Stockwerken hätten Einwohner ein Schwanken bemerkt, hängende Objekte seien
in Schwingung geraten.
30 Oct 2016
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