Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Angriff auf Berliner Correctiv-Büro: Wer ist hier die Propaganda?
> Zwei Männer dringen in die Redaktion des Recherchenetzwerks ein und
> filmen. Es geht um einen Artikel über den Flug MH17.
Bild: Wer für den Absturz von MH17 verantwortlich ist, darüber gibt es einen …
Berlin taz | Am Dienstag sind im Berliner Büro des Recherchenetzwerks
Correctiv zwei Männer eingedrungen und haben dort ohne Erlaubnis gefilmt.
Das schrieb die Redaktion am Mittwoch auf ihrer [1][Facebookseite]. Nach
Angaben von Correctiv handelt es sich bei den beiden um den britischen
Blogger Graham W. Phillips und um Billy Six, ehemaliger Nahost-Reporter der
rechtsextremen Zeitung Junge Freiheit. Beide Männer seien geflohen, als man
die Polizei gerufen habe.
Phillips bestätigte am selben Tag [2][per Twitter], an dem Vorfall
beteiligt gewesen zu sein. Er habe die „Goebbels-artige Propaganda-Agentur“
besucht und um ein Interview gebeten, sei aber hinausgeworfen worden. Von
dem Vorfall ist auch [3][ein Video veröffentlicht worden].
Die beiden Männer waren offenbar auf der Suche nach dem Correctiv-Reporter
und ehemaligen taz-Zentralasienkorrespondenten Marcus Bensmann, der zu
diesem Zeitpunkt allerdings nicht vor Ort war. Bensmann hatte im letzten
Jahr zusammen mit einem Kollegen die Ergebnisse seiner Recherchen zum
Absturz des Malaysia-Airlines-Flug MH17 im Juli 2014 [4][veröffentlicht].
Die Journalisten kommen darin zu dem Schluss, dass das Flugzeug von
russischen Offizieren abgeschossen worden sei.
Bensmann sagte am Mittwoch der taz, Graham W. Phillips habe ihn nach dem
Vorfall angerufen und als „Nazi-Intellektueller“ beschimpft. „Phillips ist
von einer anderen Erklärung überzeugt, nämlich, dass MH17 von einem
ukrainischen Militärflugzeug abgeschossen worden sei.“ Phillips hat in der
Vergangenheit unter anderem als Reporter für den Nachrichtensender „Russia
Today“ gearbeitet, der als stark von der russischen Regierung beeinflusst
gilt.
Correctiv hat gegen die beiden Männer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und
unerlaubten Filmens erstattet. Marcus Bensmann sagte der taz gegenüber, er
sei bereit, sich mit anderen Ansichten auseinanderzusetzen, „aber hier ist
der Kommunikationsraum eindeutig verlassen worden.“
In einer früheren Version dieses Textes hieß es, dass Graham W. Phillips
unter anderem als Reporter für den Nachrichtensender „Russia Today“
arbeitet.
3 Aug 2016
## LINKS
[1] https://www.facebook.com/correctiv.org/posts/1715636455352461
[2] https://twitter.com/GrahamWP_UK/status/760491147072602113
[3] https://www.youtube.com/watch?v=vh5jtev5fJ4
[4] https://mh17.correctiv.org/
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
Correctiv
MH17
Schwerpunkt Russia Today
Junge Freiheit
Billy Six
Junge Freiheit
Flug MH17
Lesestück Recherche und Reportage
Flug MH17
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
Deutscher Reporter Billy Six: Aus Haft in Venezuela entlassen
Billy Six saß im Gefängnis El Helicoide in Caracas. Dem Journalisten wurden
Spionage und Rebellion zur Last gelegt. Nun ist er unter Auflagen frei.
Deutscher Reporter in Venezuela: Wegen Spionageverdachts in Haft
Der deutsche Botschafter in Venezuela hat Billy Six im Knast besucht. Six,
der für rechte Medien schreibt, sitzt dort seit November ohne Anklage.
Bericht über MH-17-Abschuss: Spuren führen nach Russland
Abgeschossen über der Ostukraine: Eine Internationale Kommission sieht die
prorussischen Separatisten in der Verantwortung.
Bloggende Aktivisten Lejeune und Phillips: Aber sie nennen sich Journalisten
Sie wähnen sich im Kampf für die Wahrheit, dabei betreiben sie Propaganda.
Zwei „Lügenpresse“-Rufer – die selbst welche produzieren.
Jahrestag Abschuss von Flug MH17: Sein schwerster Fall
Vor zwei Jahren wurde Flug MH17 über der Ukraine abgeschossen. Der
Privatermittler Josef Resch sagt, er wisse, wer die Hintergründe vertusche.
Abschlussbericht zu Flug MH17: 298 Tote und kein Schuldiger
Der Bericht zum Abschuss von Flug MH17 über der Ukraine bringt nicht viel
Neues. Die gegenseitigen Schuldzuweisungen gehen weiter.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.