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# taz.de -- Airbnb-Konkurrenz in der Krise: Wie geht es Wimdu?
> Der Airbnb-Nachahmer Wimdu steht Gerüchten zufolge vor dem Aus, das sei
> „überzogen“, sagt das Unternehmen in einer Stellungnahme. Was man weiß.
Bild: Superidee, eigentlich: Wer ein Zimmer in seiner Wohnung frei hat, bietet …
Berlin taz | So hatten sich die Samwer-Brüder das nicht vorgestellt, als
sie 2011 das Start-Up Wimdu gründeten: Sie wollten mt der Vermittlung von
zeitweise freien privaten Wohnräumen an UrlauberInnen oder andere
Kurzzeitmieter Weltmarktführer werden.
Aber nun muss der europäische Airbnb-Konkurrent statt dessen
MitarbeiterInnen entlassen. Mindestens 60 von ihnen hätten bereits Angebote
für Aufhebungsverträge erhalten, berichtete das manager magazin dieser
Tage. Unbestätigten Meldungen im Umfeld des Wohnungsvermittlers zufolge
steht Wimdu sogar vor dem Aus.
Bernhard Holzer, Leiter der Kommunikation bei Wimdu, bezeichnete den
Bericht als „überzogen“, wollte die Gerüchte aber nicht kommentieren.
## 90 Millionen US-Dollar Anschubfinanzierung
Bei der Gründung hatte Rocket Internet von „zunehmender Unzufriedenheit mit
teuren, anonymen Hotels“ gesprochen und dagegen ihre Idee einer
„Onlineplattform, die Reisende mit privaten Besitzern von Wohnungen und
Zimmern zusammenbringt“ positioniert. Klingt verdächtig nach Airbnb, das
bereits 2008 mit einem ähnlichen Geschäftsmodell online ging. Wimdu wird
deshalb häufig als Airbnb-Klon bezeichnet.
Aber die Samwer-Brüder glaubten an das Projekt und investierten gemeinsam
mit der schwedischen Beteiligungsgesellschaft Kinnevik die damalige
Rekordsumme von 90 Millionen US-Dollar. Wimdu wuchs rasant, nach vier
Monaten hatte es 15 Büros und 400 MitarbeiterInnenweltweit. 2015 beteiligte
sich die bekannte italienische Sendergruppe Mediaset im Rahmen einer Media
for Equity-Kooperation, also im Austausch von Medialeistung.
Mit aktuellen Zahlen ist man inzwischen sparsam. Seit 2014 wurden keine
Jahresberichte veröffentlicht. Laut eigenen Angaben bietet die
Vermittlungsplattform 300.000 Wohnungen in 150 Ländern an und beschäftigt
noch 250 MitarbeiterInnen an den Standorten Berlin und Lissabon. Von der
unumstrittenen Nummer eins Airbnb ist das meilenweit entfernt, die
vermittelt derzeit rund eine Million Wohnungen.
Wimdus Ausstattung dürfte weiter schrumpfen. Wie genau, behalten die
Verantwortlichen im Moment für sich. Die generalisierte Antwort lautet:
„Wimdu befindet sich in einem umfangreichen Restrukturierungprozess.“
Dieser könne mit Personaleinsparungen verbunden sein.
Obendrein gibt es noch Schwierigkeiten in Berlin, das für Wimdu ein
wichtiger Markt ist. Seit Mai dürfen BerlinerInnen ihre Wohnung nur noch
unter besonderen Bedingungen als Ferien-Appartement weitervermieten. Mit
einer Klage dagegen scheiterte Wimdu in der ersten Instanz. Der
Onlinevermittler hat aber angekündigt, in Revision zu gehen.
7 Aug 2016
## AUTOREN
Clara Heinrich
## TAGS
Wohnen
Urlaub
Airbnb
Rocket Internet
Wohnraum
Airbnb
Share Economy
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Zalando
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