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# taz.de -- Zahl der „Kleinen Waffenscheine“ steigt: Deutsche rüsten (ein …
> Einem Bericht der „Welt“ zufolge stieg die Zahl der kleinen Waffenscheine
> um 49 Prozent. Er ist etwa für Schreckschusswaffen oder Pfefferspray
> notwendig.
Bild: Kann sehr bei der gefühlten Sicherheit helfen: eine Schreckschusspistole
Berlin dpa/afp | Immer mehr Bürger besorgen sich einen kleinen
Waffenschein, wie er für Schreckschusspistolen, Pfefferspray und Reizgas
nötig ist. Im ersten Halbjahr 2016 stieg die Zahl solcher Bescheinigungen
[1][laut Welt am Sonntag] um 49 Prozent auf rund 402.000. Das habe das
Bundesinnenministerium auf Anfrage mitgeteilt. Im ersten Halbjahr 2015
waren lediglich 269.899 kleine Waffenscheine registriert.
Mehr Schusswaffen hat sich die Bevölkerung dem Bericht zufolge jedoch nicht
zugelegt. Die Zahl der Waffenbesitzkarten sei laut Ministerium leicht auf
1,894 Millionen im ersten Halbjahr gesunken. Ein Jahr zuvor seien es 1,898
Millionen gewesen.
2002 war der kleine Waffenschein nach Amokläufen an Schulen eingeführt
worden. Gegen eine Gebühr wird er von der Polizei, Gemeinden,
Kreisverwaltungen, Ordnungs- und Landratsämtern ausgestellt. Sie überprüfen
die Zuverlässigkeit und Eignung der Antragsteller. So dürfen sie nicht von
Drogen und Alkohol abhängig sein.
Die Innenexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, forderte
Verschärfungen beim Waffenschein. „Wir halten es für geboten, dass auch für
den Erwerb von Reizstoffwaffen die Vorlage des kleinen Waffenscheins
notwendig wird“, sagte sie der WamS. Bisher genügt ein Nachweis der
Volljährigkeit, Kauf und Besitz der Waffen sind frei gestellt. Wer sie aber
mitführen will, braucht den kleinen Waffenschein.
Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt,
sagte der Zeitung: „Es ist doch klar, dass die Anträge für den kleinen
Waffenschein in die Höhe schnellen. Die Menschen haben zunehmend Angst vor
Terror und Kriminalität. Und sie lassen sich nicht länger mit Statistiken,
Beschwichtigungen oder Ankündigungen beruhigen.“ Die Bürger wollten
wenigstens das Gefühl haben, selbst etwas für ihre Sicherheit zu tun, wenn
der Staat sie nicht ausreichend schützen könne.
31 Jul 2016
## LINKS
[1] http://www.welt.de/politik/deutschland/article157407416/Antraege-auf-Waffen…
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