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# taz.de -- Grünflächen in Berlin plötzlich sauber: Weg ist der ganze Müll
> Seit Kurzem putzt die BSR zwölf Parks. Das funktioniert so gut, dass der
> Finanzsenator die Ausweitung des Projekts erwägt.
Bild: Grün in Grün und ohne Dreck, das gibt es in Berlin!
Selbst die Alkis heben jetzt ihre Kronkorken in den Parks auf. Seit zwei
Monaten putzt die Berliner Stadtreinigung (BSR) zwölf Grünanlagen. Nun
liegt eine erste Auswertung vor. Sie ist so positiv, dass Finanzsenator
Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) eine Ausweitung des Pilotprojekts auf 24 Parks
für vorstellbar hält.
Neben dem Spreebogenpark in Mitte, dem Nelly-Sachs-Park in Schöneberg und
dem Park am Weißen See gehört auch der Kreuzberger Görli zu den bis dato
auserkoren Grünanlagen. Das 7,3 Millionen Euro teure Putzprojekt ist
Bestandteil eines zwischen BSR und Senat abgeschlossenen neuen Vertrags.
Denn eigentlich sind die Bezirksämter für die Parkreinigung zuständig. Aber
Berlin wächst, der Tourismus boomt: Besonders die Innenstadtparks sind bei
schönem Wetter regelrecht belagert. Im Unterschied zur BSR verfügen die
Bezirke aber über sehr begrenzte Mittel.
Je höher die Kosten für eine Parkreinigung, umso weniger könne man in die
Pflege der Natur investieren, erklärt der Baustadtrat von
Friedrichshain-Kreuzberg, Hans Panhoff (Grüne), der taz. „Dass sich die BSR
auf den Görli eingelassen hat, ist für uns eine große Hilfe.“
100 Mitarbeiter hat die BSR für das Projekt zusätzlich eingestellt.
Allerdings sind die Arbeitsverträge bis Ende 2017 befristet, dann läuft das
Projekt aus. In Früh- und Spätschichten sind sie in in den Parks unterwegs,
gut erkennbar am orangefarbenen Outfit. Sie kehren die Wege und leeren die
Abfalltonnen. 332 zusätzliche Papierkörbe mit Logos wie „Gib’s mir“ sind
neu installiert worden sowie 35 grüne Mülltonnen à 240 Liter, viele mit der
Aufschrift „Parkranger“.
Im Beisein von BSR-Chefin Tanja Wielgoß machte Finanzsenator Kollatz-Ahnen
am Donnerstag einen Rundgang durch drei der Parks. „Blitzblank wie im
Bilderbuch“, so beschreibt dessen Sprecherin Eva Henkel ihren Eindruck vom
Görli und betont, der Besuch sei nicht angekündigt gewesen. 211 Kubikmeter
Müll hat die BSR eigenen Angaben zufolge seit dem 1. Juni aus dem Görli
geschafft.
## Anwohner sind glücklich
Die Anwohner registrieren das mit Begeisterung. „Super“ und „endlich Prof…
am Werk“, so einige der Reaktionen, die die Delegation bei dem Rundgang
hörte. Umfragen, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der
BSR durchgeführt hat, bestätigen das: Von insgesamt 1.200 Befragten fanden
im Mai rund die Hälfte (49 Prozent) die Parks sehr sauber oder eher sauber.
Im Juni waren es dann 84 Prozent.
Ein Alki, der auf einer Bank im Görli sitzt, erzählt der taz, dass er seine
Kronkorken immer aufsammele, seit der Park so sauber sei. Auch
Kollatz-Ahnen ist die erzieherische Wirkung nicht verborgen geblieben, er
spricht vom „positiven Ansteckungseffekt“. Eine Ausweitung des Projekts auf
24 Parks 2018/19 könne er sich gut vorstellen, sagte er.
29 Jul 2016
## AUTOREN
Plutonia Plarre
## TAGS
BSR
Görlitzer Park
Berliner Bezirke
Park am Gleisdreieck
Wetter
Lollapalooza
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