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# taz.de -- Dating-App mit neuem Feature: Ich hab dich auf Tinder gesehen
> Tinder ist die App für schnellen Spaß. Ein neues Feature soll ganze
> Gruppen von Menschen zusammenbringen. Geheim ist das aber nicht mehr.
Bild: So könnte das Werbebild von Tinder Social aussehen, die Realität ist ni…
Ein paar Mal nach rechts wischen und schon findet man die Liebe des Lebens.
So ähnlich war wohl der Werbe-Gedanke der Tinder-Erfinder, als sie 2012
ihre Dating-App auf den Markt gebracht haben. Im Laufe der Jahre hat Tinder
allerdings einen nicht ganz so romantischen Ruf bekommen. Nennen wir das
Kind beim Namen: Tinder ist für viele Menschen die App für schnelle
Sex-Dates. Und jetzt gibt es ein neues Feature, das den Nutzer auffliegen
lässt.
Das Feature nennt sich Tinder Social, ist bisher nur in Amerika erhältlich
und hat wieder ein ganz jugendfreies Ziel: Man kann Gruppen mit bis zu vier
Freunden gründen, um sich dann mit einer anderen Gruppe zu vernetzen und
ein abendliches Treffen zu organisieren. [1][Tinder erklärt auf dem
firmeneigenen Blog], wie es am Tag danach weitergeht: „Aber denk dran – um
12 Uhr mittags des Folgetags zerfällt deine Gruppe, deine Matches
verschwinden und dein Uber verwandelt sich in einen Kürbis“. In
Wirklichkeit ist allerdings vielen schon klar, worauf das Feature wirklich
hinauslaufen wird: Statt um das geheime Tête-à-Tête zu zweit geht es jetzt
eben um geheimen Gruppensex.
Dabei könnte eine neue Voraussetzung für die Nutzung der App für einige zum
Problem werden. Denn um Tinder Social nutzen zu können, muss man sich erst
einmal mit Facebook verbinden. Und wie man weiß, ist Facebook nicht
besonders verschwiegen.
Dass Tinder sich mit Facebook verbindet, ist eigentlich nichts Neues.
Jeder, der sich bei der App anmeldet, muss seinen Facebook-Account mit ihr
verbinden, damit Nutzerdaten gezogen werden können. Bis auf den Fakt, dass
dadurch mal wieder vertrauliche Daten weitergegeben werden, hat das dem
Tinder-Nutzer bisher aber nicht besonders wehgetan, denn trotz allem konnte
keiner seiner Facebook-Freunde sehen, dass er die App nutzt.
Tinder Social aber zeigt jeden Facebook-Freund an, der das Feature
ebenfalls benutzt. Dass das für Unbehagen sorgen könnte, zeigt sich im
Netz. Zahlreiche Webseiten versuchen bereits zu erklären, wie man die
Vernetzung zwischen Tinder und Facebook umgehen kann. Für Tinder Social
aber gibt es noch keine Hilfe. Und das ist vor allem schwierig, wenn man
sich den typischen Tinder-Nutzer einmal genauer anschaut. So hat eine
[2][Untersuchung der Fresenius Hochschule Köln] herausgefunden, dass fast
die Hälfte der befragten Nutzer in einer Beziehung ist. Wenn diese
Beziehungen auf Monogamie aufbauen, könnte das Ärger geben. Aber, Hand aufs
Herz: Das sind doch alles nur Freunde.
27 Jul 2016
## LINKS
[1] http://blog.gotinder.com/launching-tinder-social-a-new-way-to-plan-your-nig…
[2] http://journal-bmp.de/2015/12/match-me-if-you-can-eine-explorative-studie-z…
## AUTOREN
Michelle Sensel
## TAGS
Tinder
Online-Dating
Selbstoptimierung
Schwerpunkt Meta
Mobilität
Online-Dating
Hacking
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