| # taz.de -- Machtkämpfe im Südsudan: Bundeswehr fliegt Deutsche aus | |
| > Die Evakuierung von Bundesbürgern aus dem Südsudan ist angelaufen. Mit | |
| > Transall-Maschinen werden die Deutschen ins Nachbarland Uganda gebracht. | |
| Bild: Flüchtlinge suchen Schutz in einem Camp der UN-Mission im Südsudan (UNM… | |
| Berlin/Juba dpa/ap | Nach den heftigen Kämpfen der vergangenen Tage im | |
| Südsudan hat die Bundeswehr damit begonnen, Deutsche aus dem | |
| ostafrikanischen Krisenstaat auszufliegen. Die ersten Bundesbürger wurden | |
| nach Angaben des Auswärtigen Amts am Mittwoch mit Transall-Flugzeugen vom | |
| Flughafen der Hauptstadt Juba ins Nachbarland Uganda gebracht. Gegen | |
| mögliche Raketenangriffe sind die Maschinen besonders geschützt. | |
| Insgesamt hielten sich zuletzt noch etwa 100 Deutsche im Südsudan auf, die | |
| meisten davon Diplomaten und Entwicklungshelfer. Die Bundeswehr will aber | |
| auch helfen, andere Europäer in Sicherheit zu bringen. Zu Details wollte | |
| sich eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes nicht näher äußern. „Es geht | |
| natürlich immer um große Sicherheitsüberlegungen, die hier im Hintergrund | |
| stehen“, sagte sie. | |
| Kurz vor dem fünften Jahrestag der Unabhängigkeit der jüngsten Nation der | |
| Welt waren am Freitag heftige Kämpfe zwischen regulären Streitkräften und | |
| ehemaligen Rebellen ausgebrochen. Dabei wurden nach Regierungsangaben in | |
| Juba mindestens 270 Menschen getötet. Nach Anordnung einer Waffenruhe durch | |
| Präsident Salva Kiir hat sich die Lage inzwischen einigermaßen beruhigt. | |
| Die Evakuierung wurde bereits seit mehreren Tagen von einem Krisenstab der | |
| im Auswärtigen Amt vorbereitet. Insgesamt hat die Bundeswehr drei Transall | |
| im Einsatz. Internationale Fluggesellschaften hatten ihre Flüge nach Juba | |
| schon am Sonntag eingestellt. | |
| Die insgesamt 15 deutschen Militärbeobachter im Südsudan sollen nach | |
| Angaben des Verteidigungsministeriums im Land bleiben. Sieben | |
| Bundeswehr-Beobachter sind in der Hauptstadt Juba, acht sind über den Rest | |
| des Landes verteilt. | |
| ## USA schickt zusätzliche Soldaten | |
| Nach der jüngsten Eskalation haben die USA 40 zusätzliche Soldaten in die | |
| Hauptstadt Juba geschickt. Sie sollten dort amerikanische Bürger und | |
| Einrichtungen schützen, teilte das Afrika-Kommando der US-Streitkräfte am | |
| Mittwoch mit. Die Anweisung dafür kam demnach vom Außenministerium in | |
| Washington. | |
| Nach offiziellen Angaben wird die Waffenruhe weitgehend respektiert. In | |
| Juba waren Läden und Märkte wieder geöffnet. Die Menschen wagten sich nach | |
| tagelangen Gefechten wieder auf die Straße. Präsident Kiir forderte | |
| Ex-Rebellenführer und Vizepräsident Riek Machar unterdessen zu Gesprächen | |
| auf. Machar hatte sich zunächst nicht zu der Waffenruhe geäußert. | |
| Mindestens 36.000 Menschen wurden nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) | |
| durch die jüngsten Kämpfe in die Flucht getrieben. Das ostafrikanische Land | |
| war Ende 2013 in einen Bürgerkrieg gestürzt. Seither haben Zehntausende | |
| Menschen ihr Leben verloren, rund 2,5 Millionen weitere sind nach | |
| UN-Angaben auf der Flucht. | |
| 13 Jul 2016 | |
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