# taz.de -- Flüchtlinge im Regensburger Dom: Der Herr hält seine Hand drüber | |
> Über drei Dutzend Flüchtlinge aus dem Balkan finden weiterhin Schutz in | |
> kirchlichen Gebäuden. Sie ziehen aus dem Dom um, weil dort die Versorgung | |
> schwierig wird. | |
Bild: Die Flüchtlinge kämpfen um ihr Bleiberecht | |
Regensburg epd | Die 45 Balkan-Flüchtlinge im Regensburger Dom werden | |
möglicherweise in ein anderes kirchliches Gebäude umziehen. Nach drei Tagen | |
und zwei Nächten in dem Gotteshaus wird es schwierig, die Menschen, | |
darunter viele Kinder, dort weiter zu betreuen und zu versorgen. Die | |
Flüchtlinge blieben auch bei einem Umzug weiter von der Kirche geduldet, | |
sagte ein Bistumssprecher am Donnerstag. Dies hätten auch die Behörden | |
vorerst zugesagt. Es handele sich jedoch um kein Kirchenasyl. | |
„Wir verhandeln mit der Gruppe über einen Umzug in ein anderes kirchliches | |
Gebäude, in dem eine bessere Versorgung gewährleistet werden kann“, sagte | |
der Bistumssprecher. Dort gebe es mehr Platz, eine Küche, Duschen. Außerdem | |
wäre das Umfeld für sie ruhiger als im Dom. „Wir werden aber keinen Druck | |
auf die Menschen ausüben“, sagte der Sprecher. Es bestehe kein Grund zur | |
Eile. Die Gruppe solle darüber in Ruhe entscheiden. | |
Die Flüchtlinge, unter ihnen viele Roma, hatten den Dom am Dienstag besetzt | |
und wollen mit ihrem stillen Protest ihre drohende Abschiebung verhindern. | |
Sie fordern ein Bleiberecht in Deutschland und demonstrieren dagegen, dass | |
einige Balkanstaaten als sichere Herkunftsländer eingestuft werden. Die | |
Flüchtlinge stammen aus Albanien, Mazedonien, Serbien und dem Kosovo. | |
Die Gruppe ist bislang in Vorräumen der Sakristei und vor der | |
Domschatzkammer untergebracht. Dort übernachten sie auf 32 Liegen. Auf | |
wenigen Betten ruhen tagsüber Mütter mit kleinen Kindern. Der | |
Bistumssprecher sieht Gefahren vor allem für die Kinder. Überall stünden | |
Baugerüste: „Kinder wollen da klettern, das ist aber für sie | |
lebensgefährlich.“ | |
Das Bistum Regensburg hat inzwischen einen großen Jugend-Gottesdienst, zu | |
dem am Samstagabend etwa 300 Jugendliche im Dom kommen sollten, verlegt. | |
Asylsozialberater der Caritas kümmern sich um die Belange der Flüchtlinge. | |
„Wir sind dabei, vorhandene Unterlagen zu sichten“, sagte der Leiter der | |
Migrationsberatung dem epd. Die Caritas versorgt sie mit Essen, auch etwa | |
50 freiwillige Helfer kümmern sich um die Gruppe. | |
7 Jul 2016 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Flucht | |
Flüchtlinge | |
Regensburg | |
Kirche | |
Roma | |
Roma | |
Flüchtlinge | |
Schwerpunkt Flucht | |
Schwerpunkt Flucht | |
Denkmal der im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti | |
Kirchentag 2023 | |
Sachsen | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Verfolgung von Roma in Serbien: Nirgends willkommen | |
Nach seiner Abschiebung aus Deutschland hielt Lutfi R.* es nur wenige Tage | |
in Serbien aus: Als Roma werde er von der Polizei misshandelt, sagt er. | |
Asylverfahren und die Grünen: Alles wie bisher, bloß in schnell | |
Die Grünen wollen die Maghrebstaaten nicht als sichere Herkunftsländer | |
einstufen. Ihre Alternative passt ins Programm der CDU. | |
Besetzung in Bistum Regensburg beendet: Kirche schiebt Roma ab | |
Fünf Wochen hatten Balkanflüchtlinge in Regensburg eine Kirchenunterkunft | |
besetzt. Am Ende holte das Bistum die Polizei und ließ räumen. | |
Asylsuchende protestieren in Serbien: Flüchtlinge erreichen Ungarns Grenze | |
Seit der Schließung europäischer Grenzen sitzen viele Geflüchtete in | |
Serbien fest. Mit dem Marsch in Richtung Ungarn machen sie auf ihre | |
Situation aufmerksam. | |
Roma-Protest für Bleiberecht: Zuflucht in Flüchtlingskirche gesucht | |
Rund 30 RomaaktivistInnen protestieren am Sonntag in Kreuzberg für | |
Bleiberecht. Auch am Montag, dem Weltflüchtlingstag, finden Mahnwachen | |
statt. | |
Kommentar Katholikentag: Keine Schäfchenherde mehr | |
In Leipzig zeigte sich eine moderne Kirche, die sich klar gegenüber der AfD | |
positioniert. Auch deshalb muss sie wieder ernstgenommen werden. | |
Integration in Sachsen: Verloren im Behördendschungel | |
In Grimma springen Freiwillige ein, um die Defizite der Behörden | |
auszugleichen. Ohne sie wäre die Zuwanderung nicht zu bewältigen. |