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# taz.de -- Privatisierungen in Griechenland: Hafen von Piräus verkauft
> Der größte griechische Hafen geht an einen chinesischen Reederei-Konzern.
> Die Erlöse aus dem Verkauf staatlicher Beteiligungen sind noch gering.
Bild: Auch der Container-Hafen von Piräus hat einen neuen Eigentümer
Athen dpa | Der chinesische Reederei-Konzern Cosco übernimmt die Mehrheit
der Anteile an Hafengesellschaft im griechischen Piräus. Einen
entsprechenden Vertrag billigte das griechische Parlament am
Donnerstagabend, berichtete das Parlamentsfernsehen in Athen.
Die Chinesen bekommen sofort 51 Prozent und verpflichten sich, weitere 16
Prozent spätestens in fünf Jahren zu kaufen. Das wirtschaftlich stark
angeschlagene Griechenland erhält für den Anteil von insgesamt 67 Prozent
nach Angaben des Privatisierungsfonds Taiped 368,5 Millionen Euro. Zudem
verpflichte sich Cosco zu Investitionen von 350 Millionen Euro im Hafen von
Piräus.
Sollte es zu einem Austritt Großbritanniens aus der EU kommen, könnte die
Bedeutung des größten griechischen Hafens wieder ansteigen. Für
Griechenland und seinen größten Hafen Piräus biete sich bei einem Brexit
eine „einmalige Gelegenheit“, London als eines der Zentren der
Handelsschifffahrt zu ersetzen, heißt es in einem am Donnerstag
veröffentlichten Bericht des griechischen Industriellen-Verbands (SEB).
Dies könne durch geeignete Steuerregelungen und Reformen erreicht werden.
Die griechische Handelsflotte gilt als größte der Welt mit rund 3.630
Schiffen und einer Tonnage von insgesamt 164 Millionen BRZ. Dazu gehören
vor allem Tanker und Massengutschiffe, weniger Containerschiffe.
Das angestrebte Ziel Athens, insgesamt 50 Milliarden Euro durch Verkäufe
staatlicher Beteiligungen zu erzielen, ist noch in weiter Ferne,
berichteten griechische Medien. Bislang seien nicht mehr als drei
Milliarden Euro in die Staatskasse geflossen. Der griechische
Regierungschef Alexis Tsipras reist am Freitag zu einem fünftägigen Besuch
nach China. Er will für weitere chinesische Investitionen werben,
berichtete das Staatsradio weiter.
1 Jul 2016
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