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# taz.de -- Finale der Copa América: Messis letztes Spiel für Argentinien
> Erst die Niederlage, dann der Rücktritt: Lionel Messi will nicht mehr für
> seine Nationalmannschaft spielen. Chile feiert den zweiten
> Südamerika-Titel in Folge.
Bild: Sein letzter Schuss – daneben
East Rutherford dpa | Lionel Messi will nicht mehr für die argentinische
Fußball-Nationalmannschaft spielen. Unmittelbar nach dem verlorenen Finale
der Copa America Centenario gegen Chile erklärte der 29-Jährige am
Sonntagabend in East Rutherford überraschend seinen Rücktritt aus der
„Albiceleste“.
„Ich habe meine Entscheidung getroffen, meine Zeit in der
Nationalmannschaft ist vorbei“, sagte Messi einem argentinischen
Fernsehsender. Damit müssen sich die Argentinier ohne ihren Superstar und
bisherigen Kapitän auf den Weg zur WM 2018 in Russland aufmachen.
Der Profi des FC Barcelona hatte das Copa-Endspiel mit Argentinien 2:4 im
Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Chile verloren. Messi verschoss
dabei selbst einen Elfmeter. Bereits im Vorjahr war Argentinien dem
südamerikanischen Nachbarn im Finale ebenfalls im Elfmeterschießen
unterlegen. Zudem verlor Messi mit seinem Team 2014 in Rio das
Weltmeisterschafts-Endspiel gegen Deutschland nach Verlängerung 0:1.
Argentinien wartet seit dem Copa-Gewinn 1993 auf einen Erfolg bei einem
großen Turnier. Nicht einmal Superstar Messi schaffte es, die Sehnsucht der
Südamerikaner nach einem Triumph zu stillen. „Es tut mir mehr als jedem
anderen weh, dass ich nicht im Stande bin, mit Argentinien einen Titel zu
gewinnen“, sagte der fünfmalige Weltfußballer des Jahres.
## Rekordtorschütze ohne Titel
Mit dem FC Barcelona hat Messi fast alle bedeutenden Titel im
Vereinsfußball gewonnen. In 109 Länderspielen blieb ihm das verwehrt. Beim
4:0-Erfolg der Argentinier im Copa-Halbfinale gegen die USA gelang ihm sein
55. Treffer. Damit ist er Argentiniens Rekordtorschütze und überholte
Gabriel Batistuta. „Jeder verdient diesen Rekord, all meine Mitspieler der
vergangenen Jahre haben ihren Anteil daran“, hatte Messi damals betont.
Jetzt müssen seine Mitspieler ohne ihn auskommen.
Für „La Roja“ war es der zweite Triumph bei der Südamerika-Meisterschaft.
„Das ist ein wunderbarer Moment, all unsere Arbeit, unsere Aufopferung
wurden belohnt“, sagte Mittelfeldspieler Arturo Vidal. Er war im
Elfmeterschießen als Erster angetreten und an Argentiniens Schlussmann
Sergio Romero gescheitert. Anschließend setzte Messi seinen Versuch über
das Tor.
Nicolas Castillo, Aranguiz und Jean Beausejour trafen für den
Titelverteidiger, auf Seiten der Argentinier scheiterte Lucas Biglia beim
Stand von 2:3 an Torwart Claudio Bravo. Francisco Silva setzte mit seinem
verwandelten Elfmeter vor 82.026 Zuschauern den Schlusspunkt für Chile.
Während Messi gedankenverloren auf dem Platz stand, rissen die Chilenen
jubelnd die goldene Copa-Trophäe in die Höhe. Für die Mannschaft des
argentinischen Trainers Juan Antonio Pizzi war das Jubiläumsturnier
anlässlich des 100-jährigens Bestehens des südamerikanischen
Fußball-Verbandes Conmebol ein voller Erfolg.
## Keine Tore, aber zwei Platzverweise
In Vargas stellte Chile den erfolgreichsten Torschützen (sechs Treffer),
mit Bravo den besten Torhüter und hatte zudem in Alexis Sanchez auch den
besten Spieler in seinen Reihen. „Für uns war das hier wie eine
Weltmeisterschaft“, betonte Verteidiger Gonzalo Jara.
In der ersten Halbzeit waren die favorisierten Argentinier besser. Bereits
nach 17 Sekunden schoss Enver Banega nur knapp am linken Pfosten vorbei. In
der 21. Minute vertändelte Gary Medel als letzter Chilene den Ball, Gonzalo
Higuain lief, wie schon im WM-Finale 2014 alleine aufs Tor zu, setzte den
Ball aber um Zentimeter neben den linken Pfosten. Und ein Kopfball von
Nicolas Otamendi landete kurze Zeit später nur am Außennetz.
Bis zur Pause mussten Chiles Marcelo Diaz (28./Gelb-Rot) und Argentiniens
Marcos Rojo (42./Rot) noch vorzeitig vom Platz. Im zweiten Spielabschnitt
wurde das Niveau schwächer. In der Verlängerung hatten beide Teams gute
Torchancen. Die beste vereitelte Bravo, als er in der 99. Minute einen
Kopfball von Sergio Agüero aus dem Winkel kratzte.
27 Jun 2016
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