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# taz.de -- Neuer Limburger Bischof ernannt: Beförderung aus heiterem Himmel
> Georg Bätzing wird Nachfolger des Prunkbischofs Tebartz-van Elst. Die
> Weisung von oben hat den 55-Jährigen „zutiefst erschrocken“.
Bild: Muss sich erst an Limburg gewöhnen: der neue Bischof Georg Bätzing
Berlin taz | Es ist weiß Gott kein rühmlicher Posten: Georg Bätzing,
Generalvikar in Trier, tritt die Nachfolge von Franz-Peter Tebartz-van Elst
als Bischof von Limburg an. Papst Franziskus überlasst ihm damit den
Nachlass des prunkverliebten Bischofs, der mit seinem 31 Millionen teuren
Luxustempel nicht nur die Barmherzigkeit der Limburger Katholiken, sondern
auch die des Vatikans strapaziert hatte.
Bätzings Begeisterung schien sich am Freitag bei der Bekanntgabe seiner
Ernennung zunächst in Grenzen zu halten. „Als mich am Montagabend die
Nachricht der Wahl durch das Domkapitel erreicht habe, war ich zutiefst
erschrocken“, sagte der 55-Jährige, der in Trier viele Jahre lang die
Priesterausbildung geleitet hat. Er gilt als umgänglich im Ton und
tiefkatholisch. Das bedeutet für Bätzing auch, Entscheidungen von oben zu
gehorchen: Nie habe er eine Aufgabe gewünscht, sondern immer genommen, wie
ihm der Bischof aufgetragen habe.
2007 etwa hat Reinhard Marx, damals Bischof von Trier, Bätzing zum Leiter
der Heiligen-Rock-Wallfahrt erhoben, einer Prozession zu einer Reliquie im
Trierer Dom, die Fragmente der Tunika Jesu Christi enthalten soll. Die
Ernennung zum Generalvikar 2012, der rechten Hand von Bischof Ackermann,
wurde zum Höhepunkt seines steilen Aufstiegs: Bätzing ist einer von den
Karrieremenschen in der Kirche, sagt Hanspeter Schladt, Sprecher der
Bewegung „Wir sind Kirche“.
Als Vertreter der reformorientierten Kirchenvolksbewegung saß der in der
Trierer Synode, einem 300-köpfigen Gremium, unter der Leitung von Bätzing.
BürgerInnen und weltlichen VertreterInnen wurde hier Gelegenheit zur
Mitsprache bei der Bistumspolitik gegeben, das sei deutschlandweit
einzigartig, sagt Schladt. Die Kirchenvolksbewegung hofft deshalb, dass
Bätzing auch in Limburg weltliche Vertreter anhören werde, wenn es über den
künftigen Weg des in Verruf geratenen Bistums geht.
Tebartz-van Elst hatte das Bistum nicht nur in eine finanzielle Krise
gestürzt, auch sein autoritärer Führungsstil war von vielen kritisiert
worden. Schadt, der Bätzing in der Synode erlebt hat, beschreibt ihn als
geradlinigen Katholiken, der hier einen Unterschied machen könnte.
4 Jul 2016
## AUTOREN
Michael Gruber
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Katholische Kirche
Bistum Limburg
Bischof Tebartz-van Elst
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