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# taz.de -- Finanzen der katholischen Kirche: München ist das reichste Bistum
> Nach dem Finanzskandal um Bischof Tebartz-van Elst bemühen sich viele
> deutsche Diözesen um Transparenz. Das fördert eine Überraschung zutage.
Bild: Reiche Stadt, reiches Bistum: München mit der Frauenkirche
München afp | Das Erzbistum München-Freising ist mit einem Gesamtvermögen
von gut 5,5 Milliarden Euro das nach derzeitigem Stand reichste Bistum in
Deutschland. Nach dem am Montag veröffentlichten ersten umfangreichen
Vermögensbericht ist das Bistum von Kardinal Reinhard Marx noch deutlich
vermögender als die Bistümer Paderborn und Köln, die bisher als die
vermögendsten deutschen Bistümer galten. In Paderborn verfügt die
katholische Kirche über Werte von vier Milliarden Euro, in Köln von 3,4
Milliarden Euro.
Die Veröffentlichung der kirchlichen Vermögen ist eine Folge des
Finanzskandals des Bistums Limburg, wo der ehemalige Bischof Franz-Peter
Tebartz-van Elst mit einem luxuriösen Umbau seines Bischofssitzes heftige
Kritik am Umgang der Kirche mit Geld ausgelöst hatte.
Im Zuge der Aufstellung des ersten Gesamthaushalts übertrug das Münchener
Erzbistum große Teile seines Vermögens in Stiftungen, die nun dauerhaft und
solide grundlegende kirchliche Aufgaben wie Seelsorge und Gemeindeleben
sowie Wohlfahrts- und Bildungsaufgaben übernehmen sollen. Die Erzdiözese
selbst kann nun nicht mehr direkt auf die von unabhängigen Stiftungsräten
kontrollierten hohen Vermögenswerte zugreifen.
Die drei Stiftungen, die etwa Kindergärten und Schulen verantworten oder
soziale Einrichtungen inklusive der Flüchtlingshilfe, verfügen nun über
jeweils deutlich mehr als 600 Millionen Euro. Das eigentliche Erzbistum
verfügt nach Übertragung der Vermögenswerte mit insgesamt rund 3,3
Milliarden Euro Bilanzsumme noch immer über den Löwenanteil der 5,5
Milliarden Euro. Die 3,3 Milliarden Euro setzen sich im Wesentlichen aus
1,3 Milliarden Euro vor allem an Immobilienvermögen, 1,5 Milliarden Euro an
Finanzanlagen sowie rund 440 Millionen Euro an liquiden Mitteln zusammen.
20 Jun 2016
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