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# taz.de -- Russische Sportler dürfen nicht nach Rio: IOC stellt sich hinter d…
> Selbst Präsident Wladimir Putin hatte gehofft, dass das Internationale
> Olympische Kommittee die Sperre wieder einkassiert. Das Gegenteil ist der
> Fall.
Bild: Die IOC hat seine Probe abgegeben: Darin ist vorerst kein pro-russischer …
London/Sankt Petersburg/Lausanne rtr/dpa | Das IOC hat sich hinter die
Sperre russischer Athleten für die Olympischen Sommerspiele in Rio
gestellt. Das Internationale Olympische Kommittee (IOC) teilte am Samstag
mit, die Entscheidung des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF vom Freitag
„vollständig zu respektieren“. Das ist ein Dämpfer für die Hoffnungen
russischer Sportler, doch noch im August in Brasilien dabei sein zu können.
Der IAAF hatte die seit November 2015 wirksame Sperre für den russischen
Verband wegen systematischen Dopings bestätigt. Kein Sportler unter
russischer Flagge werde an den Spielen in Rio teilnehmen dürfen.
IAAF-Präsident Sebastian Coe sagte allerdings, einige russische Athleten
könnten als „neutrale Wettkämpfer“ mitmachen, wenn sie sich zuvor
Doping-Tests in anderen Ländern unterzogen hätten. Dies dürften aber
maximal fünf Sportler sein.
Russland war 2012 bei den Spielen in London hinter den USA das
zweiterfolgreichste Land bei den Leichtathletik-Wettbewerben. Zuletzt
fehlte Russland 1984 in Los Angeles, als mehrere osteuropäische Staaten die
Spiele aus politischen Gründen boykottierten.
Russland will mit juristischen Mitteln gegen die jetzige Entscheidung
vorgehen, wie ein Sprecher von Präsident Wladimir Putin zuletzt ankündigte.
Die zweifache Stabhochsprung-Olympiasiegerin Jelena Isinbajewa plant, vor
den Gerichtshof für Menschenrechte zu ziehen. Der russische
Athleten-Verband prüft eine Klage vor dem Internationalen Sportgerichtshof.
IOC-Chef Thomas Bach hatte Russland zuletzt Hoffnung gemacht, eine
IAAF-Entscheidung womöglich zu überstimmen. Und auch Präsident Wladimir
Putin hatte noch auf ein Eingreifen des IOC gesetzt. Es dürfe keine
Kollektivstrafe gegen die Sportler verhängt werden, sondern die
individuelle Schuld müsse bewiesen werden, sagte Putin am Freitagabend in
St. Petersburg.
Die Entscheidung des Councils des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF stelle
eine „Verletzung aller Rechtsgrundsätze“ dar, sagte der russische
Präsident. „Natürlich ist das unfair.“ Putin fügte hinzu: „Wir sind se…
verärgert, wenn wir auf Dopingprobleme stoßen, und versuchen das zu
unterbinden, bestrafen die Schuldigen. Aber warum sollten saubere Athleten
leiden?“ Seit Stilllegung des Moskauer Dopingkontrollsystems im vergangenen
November hätten ausländische Experten die russischen Sportler kontrolliert.
Die IAAF-Entscheidung bedeute aber nicht, „dass wir beleidigt sind und
sagen, dass wir nicht mehr gegen Doping kämpfen. Im Gegenteil, wir werden
den Kampf gegen das Doping verstärken“, kündigte Putin an.
Am Dienstag wird beim IOC-Summit in Lausanne mit den olympischen
Interessengruppen über das Problem Kollektivstrafe kontra individuelles
Recht von Athleten diskutiert und eine gemeinsame sportpolitische Strategie
in der Causa Russland entwickelt. Mit seinem Statement hat das IOC aber
schon Position bezogen.
18 Jun 2016
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Doping im Spitzensport
Doping
Russland
Wladimir Putin
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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Witali Mutko
EMtaz Bericht/Analyse
Russland
Doping
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