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# taz.de -- Prozess gegen tschadischen Ex-Diktator: Habré legt Berufung ein
> Wegen Kriegsverbrechen wurde der frühere Diktator des Tschad zu
> lebenslang verurteilt. Nun haben die Richter sieben Monate Zeit, um ein
> Berufungsurteil zu sprechen.
Bild: Gibt so schnell nicht auf: Hissène Habré während der Verhandlung
Dakar ap/epd | Der wegen Kriegsverbrechen verurteilte Ex-Präsident des
Tschad, Hissène Habré, geht gegen seine Verurteilung in Berufung. Seine
Verteidiger legten vor dem Sondergericht im Senegal Rechtsmittel gegen das
Strafmaß ein und kritisierten die lebenslange Haftstrafe als zu drastisch,
wie der französische Auslandssender RFI am Samstag berichtete.
Habré war Ende Mai wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die
Menschlichkeit und Folter verurteilt worden, die während seiner Herrschaft
zwischen 1982 und 1990 begangen wurden.
Mit Habré wurde erstmals einem Ex-Staatschef eines Landes in einem anderen
Staat wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Prozess gemacht. Der 73
Jahre alte Ex-Diktator war nach Senegal geflüchtet und hatte dort mehrere
Jahre unbehelligt gelebt. Auf Druck von Opfern und der internationalen
Gemeinschaft gründete Senegal das Sondertribunal, das den Prozess gegen
Habré im Juli 2015 eröffnete.
Laut dem Statut des Tribunals haben die Richter sieben Monate Zeit, um ein
Berufungsurteil zu sprechen. Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, soll das
Berufungsgericht vermutlich im August seine Arbeit aufnehmen. Den Vorsitz
soll ein Richter übernehmen, der weder aus dem Tschad noch aus dem Senegal
stammt.
Habrés Herrschaft gilt als eine der brutalsten in der jüngeren
afrikanischen Geschichte. Unterlagen von Habrés Geheimpolizei, die nach der
Flucht des Diktators gefunden wurden, führen detailliert mehr als 1.200
Todesfälle und über 12.300 Opfer von Folter und anderen Misshandlungen auf.
11 Jun 2016
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Prozess
Tschad
Hissène Habré
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