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# taz.de -- Kolumne Aufgeschreckte Couchpotatoes: Kalter Kaffee aus Madrid
> Schwerpunkt der Welttourismusorganisation ist der Tourismus in
> Entwicklungsländer. Dieser wächst auch ohne UNWTO prächtig.
Bild: Entwiclklungshelfer Tourismus: Kambodscha präsentiert sich auf der inter…
Was macht eigentlich die Welttourismusorganisation (UNWTO) in Madrid, die
gelegentlich mit der WTO, der Welthandelsorganistion, verwechselt wird? Für
was steht sie? Immerhin hat sie als UN-Organisation eine gewichtige Stimme.
Nach Statut wirbt sie weltweit für die touristische Entwicklung als
Wachstumsfaktor mit nachhaltigen Kriterien.
Außerdem bietet sie Führung und Unterstützung bei der Entwicklung einer
fortschrittlichen Tourismuspolitik, wie immer diese aussehen mag.
Kleinteilig, regional ist sie in den seltensten Fällen. Die UNWTO-Vertreter
diskutieren lieber mit den großen Global Playern.
Bekannt jedenfalls ist die UNWTO für eine Unmenge von Zahlenmaterial zum
weltweiten Tourismus, der beständig wächst und somit die Bedeutung der
UNWTO immer wieder positiv unterstreicht. Ansonsten verurteilt die UNWTO
Terroranschläge auf Touristen, unterstützt die Forderung der Organisation
zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung (ECPAT).
Sie wirbt mit gewichtigen Staatsmännern für die Erschließung der letzten
Naturschönheiten in abgelegenen Ländern als nachhaltige Luxusdestinationen
und last not least bietet sie ihren Mitarbeitern einen sicheren,
komfortablen, gut bezahlten Arbeitsplatz. Es ist ein sich selbst
bestätigender Organismus.
So wundert es nicht, dass die ehemalige rechte Bürgermeisterin von Madrid,
Ana Botella, nun als Beraterin für die UNWTO arbeitet. Mit ihrem
Marketingeinsatz für die Olympia-Bewerbung Madrids hatte sie bereits für
viel Spott auf YouTube gesorgt: „Eine entspannende Tasse Milchkaffee auf
der Plaza Mayor“ sollte das olympische Komitee für eine der „aufregendsten
Städte Europas“ gewinnen.
Dass die UNWTO abgehalfterte Politiker in Lohn und Brot bringt, ist
handelsüblich und zeigt, wie selbstsicher und uninspiriert die UNWTO
daherkommt. Sie hat es nicht nötig, mit Ideen aufzuwarten, denn der immer
weiter wachsende Tourismus ist ein Selbstläufer und die UNWTO ein
Mitläufer. Und auf jeden Fall ist sie kalter Kaffee für neue Ansätze im
Tourismus.
21 May 2016
## AUTOREN
Edith Kresta
## TAGS
Tourismus
Entwicklung
Wohlstand
Comic
Tourismus
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