Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kolumne Aufgeschreckte Couchpotatoes: Monster und Mittelalter
> Hieronymus Bosch ist berühmt für seine Darstellungen von Höllenängsten.
> In einer Comic-Biografie ist sein Lebensweg nachgezeichnet.
Bild: Im niederländischen ’s-Hertogenbosch, auch Den Bosch genannt, wird der…
Vor 500 Jahren starb der niederländische Maler Hieronymus Bosch im
holländischen ’s-Hertogenbosch. Seine Paradiesfreuden, Monster und
Höllenängste befeuern bis heute die Fantasie. Sie sind spannend irreal und
erstaunlich zeitgemäß.
Wer die reale Zeit des Hieronymus Bosch alias Jeroen Anthoniszoon van Aken
und seinen Heimatort näher kennenlernen möchte, dem sei die unterhaltsame
Comic-Biografie des niederländischen Zeichners Marcel Ruijters empfohlen.
Er zeichnet das Leben das Malers in seinem historischen Kontext und man
kann aus seinen Zeichnungen fast den Jauchegestank der Gassen riechen.
Er zeigt Vergnügungen wie das Saufangen, bei dem Blinde zusammen mit einem
Schwein in ein Gatter gesperrt wurden, oder die sogenannten Wunderkammern,
in denen exotische Tiere, aber auch Kuriositäten wie siamesische Zwillinge
zur Schau gestellt werden. Hieronymus Bosch wuchs am Tuchmarkt auf, also
mittenmang im Getriebe des Ortes, und arbeitete in der Malerwerkstatt
seiner Familie. Ruijters erzählt von Boschs Umgang mit seinen reichen
Kunden, dem Klerus, aber er zeichnet vor allem das Leben auf der Straße
nach.
Derb ging es zu in ’s-Hertogenbosch, wo der Maler um 1450 geboren wurde.
Das Böse ist immer und überall. Zum Beispiel Sodomie mit der Sau – beide,
der Sodomist und die Sau, werden dafür gehängt. Die Galgenvögel, Spieler,
Gaukler, Prostituierten, Diebe und falschen Heiler tummeln sich auf den
Straßen des spätmittelalterlichen Marktfleckens.
Das ganze schräge Personal findet sich wieder auf den Bildern des
Hieronymus Bosch. Ruijters malt zwar Szenen, die auf den Bildern Boschs
dargestellt sind, aber er hat seinen eigenen Stil. Der Comiczeichner
beschreibt Bosch in seiner Entwicklung vom Handwerker zum immer
eigenwilligeren sensiblen Künstler, der von seinen eigenen Monstern und
Ängsten geplagt wird. Ängsten, die ihn letztlich daran hindern, in die Welt
hinauszuziehen und seinen Heimatort eine Zeit lang zu verlassen.
10 Sep 2016
## AUTOREN
Edith Kresta
## TAGS
Comic
Comic
Tourismus
Tourismus
Hotel
Trend
Tourismus
China
## ARTIKEL ZUM THEMA
Biere und Comics aus Flandern: Komplexer Hopfen, schlichte Witze
Flandern wird Gastland auf der Frankfurter Buchmesse sein. Vorab brachten
die Flamen einen Biersommelier und den Comiczeichner Nix nach Berlin.
Kolumne Aufgeschreckte Couchpotatoes: Tourismus und die Agenda 2030
In der Reisebranche wird vollmundig Nachhaltigkeit propagiert. Die
Interessen der Beschäftigten interessieren weitaus weniger.
Kolumne Aufgeschreckte Couchpotatoes: Reisewarnung für überall
Die Angst vor Terror hat die Auswahl bei den Urlaubszielen rund ums
Mittelmeer stark eingeschränkt. Treffen wir uns also bald alle in Spanien
wieder?
Kolumne Aufgeschreckte Couchpotatoes: So geht Willkommenskultur!
Die Luxushotellerie kennt die Wünsche ihrer internationalen Gäste. Für
finanzstarke Gäste aus dem Nahen Osten wird mundgerecht serviert.
Kolumne Aufgeschreckte Couchpotatoes: Luxus – was sonst?
Die Trendforscherin Faith Pocorn über die Zukunft des Reisens und
Kleiderschränke vor Ort, ausgewählt nach persönlichen
Shopping-Gewohnheiten.
Kolumne Aufgeschreckte Couchpotatoes: Kalter Kaffee aus Madrid
Schwerpunkt der Welttourismusorganisation ist der Tourismus in
Entwicklungsländer. Dieser wächst auch ohne UNWTO prächtig.
Kolumne Aufgeschreckte Couchpotatoes: Tonnenweise Kitsch aus Fernost
Es ist nicht nur ein Ärgernis für Touristen: Egal ob in Ägypten, auf einer
Karibikinsel oder am Ostseestrand, die Souvenirs kommen oft aus China.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.