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# taz.de -- Gegen Grenzkontrollen am Brenner: Rauchschwaden und Tränengas
> Bei Protesten am Samstag ist es zu Ausschreitungen gekommen. Die
> italienische Polizei setzte Tränengas gegen hunderte Demonstrant*innen
> ein.
Bild: Mit Helm und Taucherbrille sind einige Demonstrant*innen gut ausgerüstet
Brenner dpa | Bei Protesten gegen eine Schließung des Brenner-Passes für
Flüchtlinge sind am Samstag Dutzende Menschen verletzt worden. Sowohl
Polizist*innen als auch Demonstrant*innen erlitten bei den Ausschreitungen
Verletzungen, wie die Nachrichtenagentur Ansa und [1][das
Nachrichtenportal] Südtirol Online meldeten.
Hunderte Demonstrant*innen hatten an dem wichtigen Grenzübergang zwischen
Italien und Österreich am Samstag mit Schlagstöcken und Stangen die Beamten
angegriffen sowie Feuerwerkskörper, Rauchbomben und Steine geworfen. Die
italienische Polizei wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern.
Stundenlang lieferten sich vermummte Aktivist*innen mit Helmen und
Gasmasken rund um den Grenzübergang Straßenschlachten mit den Beamt*innen.
Die Polizei setzte den Berichten zufolge Tränengas ein. Autobahn und
Bahnhof mussten gesperrt werden, wie Südtirol Online berichtete. Autos und
Geschäfte wurden demoliert, an mehreren Stellen brannte es.
Ansa zufolge wurden mindestens vier Beamt*innen und mehrere
Demonstrant*innen verletzt. Fünf Demonstrant*innen wurden festgenommen,
etwa 20 weitere festgesetzt. Laut Südtirol Online beteiligten sich etwa 300
Aktivist*innen an den Krawallen, andere protestierte demnach friedlich.
Ansa schrieb von etwa 500 Protestierenden. Die österreichische Polizei
sprach in ersten Meldungen von etwa 600 Demonstrant*innen.
In Österreich waren keine Aktivist*innen unterwegs. Die italienische
Polizei drängte die Menschen vor der Grenze zurück. Die österreichische
Polizei hatte sich mit etwa 300 Beamt*innen auf etwaige Ausschreitungen
vorbereitet.
Die Demonstration gegen die von Österreich vorbereiteten Grenzkontrollen
war von den Aktivist*innen bis Freitag bei den Behörden nicht angemeldet
worden. Daher war eine Platzverbotszone am Brenner verhängt worden. Bei den
zwei bisherigen Demonstrationen in den vergangenen Wochen war es bereits zu
gewalttätigen Zwischenfällen gekommen. Österreich bereitet sich seit Wochen
auf etwaige Kontrollen an dem Grenzübergang vor.
Italienische Politik*innen kritisierten die Gewalt scharf. „Gerade weil die
Meinungsfreiheit ein unschätzbares Gut in der demokratischen Gesellschaft
ist, müssen diejenigen, die die Zusammenstöße am Brenner provoziert haben,
mit allen Mitteln verfolgt und bestraft werden“, forderte der Südtiroler
Landeshauptmann Arno Kompatscher.
8 May 2016
## LINKS
[1] http://dpaq.de/EpI16
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