# taz.de -- Kommentar Regionalwahlen in UK: Alles wie immer | |
> Labour kann seine Wähler in vielen Regionen halten. Düster sieht es in | |
> Schottland aus. Aber das Ergebnis ist nicht einmal ein warnender | |
> Fingerzeig. | |
Bild: Unangefochten: die Scottish National Party in ihrer Region | |
Vor den Wahlen wurde über das Abschneiden von Labour stark spekuliert. | |
Parteichef Jeremy Corbyn wollte vielen inmitten der schmerzenden | |
Sozialkürzungen der konservativen Tories wieder Hoffnung geben. Doch seine | |
Partei steckte zuletzt auch in einer argen Misere, verursacht durch | |
antisemitische Bemerkungen verschiedener Parteimitglieder. | |
In den frühen Morgenstunden wurde klar, dass Labour [1][seine | |
Stammwählerschaft halten konnte –] auch in wichtigen, teilweise umkämpften | |
Regionen, wie Southampton und Exeter. Düster sah es hingegen in Schottland | |
aus. Obwohl die schottische Labourpartei sich ins Zeug gelegt hatte, | |
verloren sie mindestens ein Dutzend Sitze im Parlament. Die Tories wurden | |
zweitstärkste Partei, die Dominanz der Scottish National Party (SNP) in | |
Edinburgh wurde nicht einmal annähernd gefährdet. | |
Wales gab sich indes labourtreu – nicht wegen, sondern trotz Corbyn. Denn | |
Labour konnte weniger Stimmen für sich gewinnen als zuvor. Im Bezirk | |
Rhondda Südwales verteidigte die Parteiführerin der Plaid Cymru, Leanne | |
Wood, erfolgreich ihre Position gegen den seit 13 Jahren amtierenden und | |
als sicher geltenden Labourkandidaten Leighton Andrews. Sie nannte es den | |
Anfang einer neuen Ära. Labour gewann in Wales trotzdem mit mehr als | |
doppelt so vielen Stimmen als Plaid Cymru und Liberaldemokraten zusammen. | |
Manche, wie die Labourabgeordnete Jo Cox, hätten sich mehr erwartet. „Die | |
Uhr für Corbyn tickt“, warnte sie. Man kann das verstehen: Die Tories | |
verfolgen eine harte Austeritätspolitik, sind in Sachen Brexit zerstritten, | |
sie verantworten Steuerskandale auf höchster Ebene, und geben sich | |
unpopulär gegen streikende frisch ausgebildete Ärzte, wie auch in der | |
Schulpolitik. Das heutige Wahlergebnis ist nicht einmal ein warnender | |
Fingerzeig. Es ist der Status Quo. | |
6 May 2016 | |
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## AUTOREN | |
Daniel Zylbersztajn | |
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