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# taz.de -- Falscher Mann am richtigen Platz: Verbindliche Worte
> Worte sind im Protestantismus und für jeden Dialog wichtig: Wer nicht mit
> ihnen umgehen kann, kann nicht Dialogbeauftragter der evangelischen
> Kirche sein
Bild: Bürgermeister Johann Smidt war Pastor und Antisemit. Sein Denkmal steht …
Welche Bedeutung das Wort und seine Pflege im Protestantismus haben, ist
nicht umstritten: Schon das Augsburger Bekenntnis, die Confessio Augsutana
definiert den Dienst am Wort als den præcipuus cultus Dei, die
allerwichtigste Huldigung Gottes. Und im Mittelpunkt eines evangelischen
Gottesdienstes steht die Predigt.
Wer das weiß, dem ist auch klar: Schon aus theologischen Gründen braucht
die Bremische Evangelische Kirche einen neuen Dialogbeauftragten. Der
Pastor Volker Keller aus Vegesack kann dieses Amt nicht länger ausüben.
Das heißt nicht, dass man ihm nicht glauben kann, dass er seine Hass-, oder
wie er sagt Spottmail an die Adresse des Jerusalem Post-Korrespondenten als
Witz hat meinen wollen. Entscheidend ist aber, dass man es ihm genauso gut
auch nicht glauben kann. Zumal er sich die Möglichkeit hat entgehen lassen,
die Aufrichtigkeit seines Widerrufs durch die simple Geste einer
Entschuldigung zu unterstreichen: Nachdem er das Vertrauen durch Sprache
zerstört hat, ist ihm nicht eingefallen, wie man es mit Sprache wieder
herstellen kann.
Das aber wäre die Kernkompetenz und auch die Aufgabe eines Beauftragten für
den interreligösen Dialog. Dass der wichtig ist, steht außer Frage. Keller
ist also der falsche Mann am richtigen Platz.
13 May 2016
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
## TAGS
Religion
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Antisemitismus
Antisemitismus
Bremen
Bremen
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