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# taz.de -- Vor dem 1. Mai in Berlin: Polizei hat den Hut auf
> Erstmals übernimmt die Polizei die Verantwortung für das Myfest. Bei
> Überfüllung wird es viele Sperrungen geben.
Bild: Myfest in Berlin-Kreuzberg
Alles neu macht der Mai, lautet ein Sprichwort. Ganz so wird es nicht
kommen, auch wenn die Polizei an diesem 1. Mai bei allen Versammlungen in
Kreuzberg den Hut aufhat. Das gilt sowohl für die
Linken-Szene-Demonstrationen als auch für das Myfest. Bislang war das
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg für die Sicherheitsbelange bei der
Megaparty verantwortlich. Nachdem das Myfest in diesem Jahr nun als
politische Versammlung eingestuft worden ist, ist die Polizei zuständig.
Die Zahl der Bühnen sei von 22 auf 8 reduziert worden, gab der Leiter des
Großeinsatzes, Siegfried-Peter Wulff, am Mittwoch auf einer
Pressekonferenz mit Innensenator Frank Henkel (CDU) bekannt. Das Festareal
– „der Veranstaltungsraum“ – sei insgesamt kleiner als in den Vorjahren,
auch mehr Fluchtwege werde es geben. In den Hinterhöfen würden
Polizeihundertschaften in Bereitschaft gehalten. Auch in der Menge der
Feiernden würden Polizisten in Uniform und Zivil vertreten sein. Letzteres
sei aber auch schon in den Vorjahren der Fall gewesen, so Wulff.
Bei Überfüllung werde die Polizei das Myfest rechtzeitig „zumachen“.
Beginnen werde man damit im Bereich Schlesisches Tor. Denkbar sei auch,
dass die Oberbaumbrücke gesperrt werde, um einen Nachstrom aus
Friedrichshain zu verhindern. U-Bahnhöfe würden ähnlich wie in den
Vorjahren im Fall des Falles geschlossen. Gefragt, wie sich solche
Maßnahmen mit dem Grundrecht auf Versammlung vereinbarten, sagte Wulff:
„Wir können die Leute nicht in Gefahrensituationen laufen lassen“. Einen
Zaun um das Festgebiet werde es aber nicht geben.
Offen ist derzeit noch die Strecke der 18-Uhr-Demonstration am 1. Mai. Die
Veranstalter wollen durch die Oranienstraße laufen, wo das „Myfest“
stattfindet. Die Polizei lehnte das ab und hat eine Route außerhalb des
Festes festgelegt. Dagegen wollten die Veranstalter vor dem
Verwaltungsgericht klagen. Drei für Sonntag von der NPD angemeldete
Kundgebungen schätzt die Polizei als eher unbedeutend ein. Das
Flaschenverbot im Mauerpark in Prenzlauer Berg ist indes aufgehoben worden.
„Das zeigt: Bei Entspannung ziehen wir unsere Auflagen auch zurück“, sagte
Polizeipräsident Klaus Kandt.
Wie in den Vorjahren werden rund 6.500 Polizisten im Einsatz sein. Weil die
Polizeikaserne in Spandau mit Flüchtlingen belegt ist, werden die
Unterstützungskräfte aus anderen Bundesländern diesmal in Hotels
untergebracht. „Fünf Sterne plus“ witzelte ein Beamter am Rande. „Berlin
ist immer eine Reise wert“, sagte Kandt. Auch sonst herrsche bei den
Einsatzkräften „beste Stimmung“. Auch Innensenator Henkel zeigte sich
freudig erregt. „Es ist wieder so weit“, waren seine einleitenden Worte bei
der Pressekonferenz.
27 Apr 2016
## AUTOREN
Plutonia Plarre
## TAGS
Myfest
Monika Herrmann
Frank Henkel
Funkzellenabfrage
Schwerpunkt 1. Mai in Berlin
Berlin-Kreuzberg
Myfest
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