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# taz.de -- Kommentar Verbot sexistischer Werbung: Eine nackte Frau zum Rasenm�…
> Das von Justizminister Maas geplante Verbot sexistischer Werbung schlägt
> hohe Wellen. Dabei geht es mehr um Jugendschutz als um Zensur.
Bild: Ist das etwa witzig?
BERLIN taz | Das große Augenrollen hat schon begonnen. Im Netz wird
gehöhnt, Justizminister Maas solle sich doch ein neues Volk wählen, wenn
ihm das alte nicht gefalle. Grund: Der Justizminister erwägt,
[1][sexistische Werbung zu verbieten]. Er sieht, was alle sehen, die nicht
Tomaten auf den Augen haben. Zu viele Rasenmäher, Autolacke, Deos und
Haarspülungen werden mit sexistischen Bildern beworben – und was Werbung
mit ihren AdressatInnen macht, kann man in vielen Studien nachlesen.
Werbung wirkt. Deshalb stecken Unternehmen Millionen in ihre
Werbekampagnen. Werbung hantiert mit Wünschen. Zum Rasenmäher gibt’s eine
nackte Frau gratis dazu. Diesen Wunsch will Maas nun versagen. „Was ist
der, mein Erzieher oder was?“, tönen die, deren Wünsche hier zensiert
werden sollen.
Es ist das alte Problem: Wer das Patriarchat beenden will, will
patriarchale Sichtweisen ändern. Und quatscht damit zwangsläufig den
NutznießerInnen des Patriarchats in das hinein, womit sie sich wohlfühlen.
Natürlich wollen die nicht alle den Hardcore-Sexismus verteidigen, aber so
was hübsch Ironisches wie die [2][Werbung für das Deo Axe], das derart
explizit als Frauenbetörer beworben wurde, dass man schon wieder darüber
lachen musste – solche Dinge möchte man sich nicht wegnehmen lassen. Eine
Einschränkung der Freiheit droht – und damit Zensur.
Aber es gibt eben auch die Essstörungen und die vielen Mädchen, die meinen,
sie hätten keine Daseinsberechtigung, wenn sie Männern nicht gefallen. Es
geht also eher um Jugendschutz als um Zensur. Wer an diesem Mindset etwas
ändern will, muss Bilder verändern. Es wäre trotz allen Jugendschutzes
besser, wenn man dabei ohne Verbote auskäme. Dann bräuchte man aber ein
Gremium, das diese Werbung öffentlich problematisiert und mit den
Unternehmen ins Gespräch kommt. Der von der Wirtschaft selbst finanzierte
Werberat ist das augenscheinlich nicht.
12 Apr 2016
## LINKS
[1] /!5293876/
[2] https://www.youtube.com/watch?v=I9hV-KKTPj4
## AUTOREN
Heide Oestreich
## TAGS
Werbung
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Zensur
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