| # taz.de -- March of Hope aus Idomeni: Griechenland prüft Rücknahme | |
| > Rund 2000 Flüchtlinge haben es über die Grenze nach Mazedonien geschafft. | |
| > Was nun mit ihnen passiert, ist unklar. Berichten zufolge soll die Aktion | |
| > gesteuert sein. | |
| Bild: Flüchtlinge, die vorher in Idomeni festsaßen, durchqueren auf dem Weg n… | |
| Chamilo/Skopje/Athen/BERLIN dpa/ap/taz | Vom Flüchtlingslager Idomeni aus | |
| brachen am Montag Hunderte auf und [1][durchquerten einen Fluss an der | |
| Grenze zu Mazedonien], wo sie kurz darauf von der Polizei gestoppt wurden. | |
| Mazedonischen Medien zufolge gelang bis zu 2000 Menschen der | |
| Grenzübertritt. Drei afghanische Flüchtlinge sollen beim Überqueren eines | |
| Flusses ertrunken sein. Ob dies mit dem Marsch in Verbindung steht, ist | |
| derzeit noch unklar. Griechenland spricht von einer gesteuerten Aktion. | |
| Nach einem acht Kilometer langen Fußweg kämpften sich die Flüchtlinge aus | |
| Idomeni nahe der Ortschaft Chamilo auf griechischer Seite durch den | |
| Hochwasser führenden Fluss, dessen anderes Ufer noch etwa 500 Meter von der | |
| mazedonischen Grenze entfernt ist, wie ein dpa-Reporter berichtete. An | |
| dieser Stelle gab es dem Anschein nach keinen Grenzzaun mehr, der die | |
| Menschen auf dem Weg in Richtung Deutschland aufhält. Bei der Querung des | |
| Flusses bildeten junge Männer und internationale Freiwillige eine | |
| Menschenkette, um älteren Flüchtlingen und Frauen mit Kindern durch die | |
| Strömung zu helfen. | |
| Griechische Bereitschaftspolizisten versuchten noch, die Gruppe | |
| aufzuhalten, ließen sie dann aber passieren, ohne Gewalt anzuwenden. Nach | |
| dem illegalen Grenzübertritt bei der Stadt Gevgelija und Hunderten | |
| Festnahmen bemühten sich dann mazedonische Polizisten und Soldaten, die | |
| Menschen wieder nach Griechenland zurückzubringen, wie Medien in Skopje | |
| unter Verweis auf das Innenministerium berichteten. Fraglich ist, wie dies | |
| organisiert werden soll – und ob Griechenland die Menschen überhaupt wieder | |
| aufnimmt, nachdem Mazedonien zuvor seine Grenze ohne Absprache mit Athen | |
| dichtgemacht hatte. | |
| Der Fotojournalist Björn Kietzmann, der auch für die taz fotografiert, | |
| [2][schrieb auf Twitter], dass zudem auch rund 70 Journalisten und | |
| Freiwillige in Gewahrsam genommen wurden. | |
| Der Flüchtlings-Exodus aus Griechenland nach Mazedonien ist nach Ansicht | |
| Athens organisiert worden. „Wir haben in unseren Händen Flugblätter, die | |
| zeigen, das das (Exodus) eine organisierte Aktion war“, erklärte am späten | |
| Montagabend der Sprecher des Krisenstabes für die Flüchtlingskrise, Giorgos | |
| Kyritsis, in Athen. Zuvor hatte er an einer Dringlichkeitssitzung unter | |
| Vorsitz des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras teilgenommen. Wer | |
| hinter der Aktion gesteckt habe, war zunächst unklar. Mehrere deutsche | |
| Medien scheiben, dass sich auf dem Flugblatt auch ein Hinweis auf die | |
| OrganisatorInnen verbergen soll. Demnach ist von einem „Kommando Norbert | |
| Blüm“ die Rede. | |
| ## Dramatische Lage in Idomeni | |
| In dem improvisierten Lager Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze | |
| ist die Lage dramatisch. Nach neuem Dauerregen ist das Camp völlig | |
| verschlammt. Zahlreiche Menschen, darunter viele Kinder, leiden unter | |
| Atemwegserkrankungen. Die Behörden riefen die Migranten abermals auf, das | |
| Camp zu verlassen und in andere organisierte Lager im Landesinneren zu | |
| gehen. Bislang sollen nach Schätzungen griechischer Medien über tausend | |
| Menschen Idomeni verlassen haben. Mehr als 10.000 Migranten harren dort | |
| weiter aus, um doch noch nach Österreich und vor allem nach Deutschland | |
| weiterreisen zu können. | |
| In der Nähe hatte die Polizei am Montag im Fluss Suva Reka die Leichen von | |
| zwei Männern und einer Frau gefunden, vermutlich ebenfalls Migranten. Nach | |
| Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks kamen dort 20 Menschen sicher über den | |
| Fluss nach Mazedonien, drei weitere wurden in ein Krankenhaus eingeliefert. | |
| Grenzschließungen zwängen Menschen zu verzweifelten Aktionen, sagte | |
| UNHCR-Vertreterin Ljubinka Brasnarska. | |
| 15 Mar 2016 | |
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| [1] /Fluechtlinge-in-Idomeni/!5287243/ | |
| [2] https://twitter.com/bjokie/status/709484909971292160 | |
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