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# taz.de -- Nach Giftschlamm-Unglück in Brasilien: 4,6 Milliarden Euro Strafza…
> Die Regierung und das Bergbauunternehmen Samarco haben sich auf eine
> Entschädigung geeinigt. Sie soll in den kommenden zehn Jahren geleistet
> werden.
Bild: Ob die Strafzahlung ausreicht, um die Schäden angemessen auszugleichen, …
Rio de Janeiro epd | Knapp vier Monate nach der wohl größten
Umweltkatastrophe Brasiliens haben sich die Regierung und das
Bergbauunternehmen Samarco auf hohe Entschädigungszahlungen geeinigt.
Umgerechnet 4,6 Milliarden Euro wird Samarco in den kommenden zehn Jahren
zahlen, um die [1][durch einen Dammbruch an einer Eisenmine verursachten
ökologischen und sozialen Schäden] zu beheben, wie das Präsidialamt in
einer Erklärung mitteilte. Weitere 950 Millionen Euro solle Samarco in
ökologische Ausgleichsmaßnahmen investieren.
„Trotz des Leidens, das in der Region immer noch herrscht, ist diese
Einigung auf Wiedergutmachung ein großer Schritt. Mit dieser Vereinbarung
schreiben wir Geschichte“, erklärte Präsidentin Dilma Rousseff bei der
Unterzeichnung des Abkommen.
Zivilklagen und eventuelle Strafermittlungen sind durch die Vereinbarung
nicht abgedeckt. Da die Unglücksursache noch nicht geklärt ist, ermittelt
die Staatsanwaltschaft gegen mehrere Samarco-Funktionäre unter anderem
wegen Totschlags. Es besteht der Verdacht, dass das Unternehmen vom Risiko
eines Dammbruchs gewusst haben könnte. Betroffene in der Region klagen über
zu geringe Entschädigungen und Verzögerungen bei den Aufräumarbeiten.
Anfang November waren die Staudämme von zwei Klärbecken eines
Eisenerz-Bergwerks im Bundesstaat Minas Gerais in Südwesten Brasiliens
gebrochen. Mehr als 60 Millionen Kubikmeter Schlamm flossen talabwärts. Ein
Dorf wurde fast vollkommen von der Lawine begraben, 19 Menschen kamen ums
Leben. Die gesamte Landschaft rundherum wurde zu einer Schlammwüste.
Bis heute ist der Fluss Rio Doce, über den der Schlamm in den 500 Kilometer
entfernten Atlantik floss, von dem Klärschlamm rot gefärbt. Jegliches Leben
darin ist abgestorben. Der Lebensunterhalt von Tausenden Fischern und
Anrainern ist gefährdet. Die Bergbaufirma Samarco gehört je zur Hälfte der
australischen Firma BHP Billiton und dem brasilianischen Minenkonzern Vale.
3 Mar 2016
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