# taz.de -- Kandidaten-Debatte der Republikaner: Attacken gegen Rubio und Cruz | |
> Bei der TV-Debatte der Republikaner geht es wie gewohnt hoch her. Donald | |
> Trump ist nach seinem Boykott auch wieder zurück und erklärt, wie hart er | |
> foltern lassen will. | |
Bild: Der eine macht Druck, der andere kriegt ihn ab: Donald Trump (rechts) und… | |
MANCHESTER/NEW HAMPSHIRE ap | Die Senatoren Ted Cruz und Marco Rubio haben | |
bei der Fernsehdebatte der republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber | |
heftige Kritik einstecken müssen. Während sich Rubio am Samstag politische | |
Unerfahrenheit vorhalten lassen musste, geriet Cruz in die Schusslinie, | |
weil sein Team vor der ersten Vorwahl in Iowa Gerüchte über den Ausstieg | |
seines Konkurrenten Ben Carson in die Welt gesetzt hatte. Mit von der | |
Partie war auch wieder Immobilienmogul Donald Trump. | |
Bei der ersten Vorwahl, den sogenannten Caucuses in Iowa, hatte Cruz den in | |
Umfragen führenden Trump überraschend geschlagen. Seine Konkurrenten | |
führten das auch darauf zurück, dass sein Team die Wähler aufgerufen hatte, | |
statt für den angeblich aufgabebereiten Carson lieber für Cruz zu stimmen. | |
Beide Kandidaten hatten insbesondere um die Unterstützung der in Iowa stark | |
vertretenen evangelikalen Wähler gebuhlt. Am 9. Februar stehen die | |
Vorwahlen in New Hampshire an. | |
Carson hielt Cruz vor, die „Ethik Washingtons“ zu verfolgen. Diese Ethik | |
besage: „Wenn es legal ist, tut man eben, was man tut, um zu gewinnen.“ | |
Cruz bat um Entschuldigung für die Aktion seines Kampagnenteams. | |
Einen harten Stand hatte auch der in Iowa drittplatzierte Rubio. Vor allem | |
seine regierungserfahrenen Mitbewerber Jeb Bush, Chris Christie und John | |
Kasich schossen sich auf den Senator von Florida ein. Sie brauchen für das | |
Überleben ihrer Kandidaturen ein starkes Ergebnis bei der nächsten Vorwahl | |
in New Hampshire. | |
Christie warf Rubio vor, noch nie in eine „folgenreiche Entscheidung“ | |
involviert gewesen zu sein, „bei der man zur Rechenschaft gezogen werden“ | |
könne. Der 44-Jährige sei oft schlecht informiert und sage dann nur das, | |
was ihm seine Berater aufgeschrieben hätten. | |
## Trump will Waterboarding und Schlimmeres | |
Bush sagte, Rubio sei zwar ein begabter Politiker. Doch rate er den Wählern | |
davon ab, jemandem die Verantwortung im Weißen Haus zu übertragen, der noch | |
in seiner ersten Amtszeit als Senator stehe. „Wir haben es schon auf die | |
alte Weise versucht, mit Barack Obama und hochfliegender Rhetorik“, sagte | |
Bush. Obama war vor Ablauf seiner ersten Amtszeit als Senator zum | |
Präsidenten gewählt worden. | |
Rubio konterte, bei Obama gehe weniger um Erfahrung als um die Ideologie. | |
Er hatte allerdings Mühe, seine Kehrtwende bei einem Einwanderungsgesetz zu | |
erklären, das er im Senat zunächst unterstützt hatte. Der Entwurf, der | |
Millionen von illegal in den USA lebenden Migranten zu einem Bleiberecht | |
verholfen hätte, sei nicht durchsetzbar gewesen, räumt er ein. Als | |
Präsident werde er einen ähnlichen Vorstoß nicht verfolgen. | |
Trump hatte bei der vorherigen Debatte gefehlt, weil ihm eine Moderatorin | |
des Senders Fox News missfiel. Diesmal bekräftigte er seine Forderung nach | |
einem vorläufigen Einreiseverbot für Muslime und einer Abschiebung aller | |
illegal in den USA lebenden Migranten. Zudem würde er als Präsident als | |
Verhörmethode für Terrorverdächtige wieder auf Waterboarding zurückgreifen | |
und auf noch „viel schlimmere“ Praktiken. | |
Auf die Frage, wie er auf den kurz zuvor bekanntgegebenen Raketentest | |
Nordkoreas reagieren würde, antwortete Bush, er würde im Interesse der | |
Sicherheit der USA präventive Angriffe anordnen. Trump wollte sich auf die | |
Zusammenarbeit mit China verlassen und Cruz sagte, ohne umfassende | |
Geheimdienstinformationen wolle er sich dazu nicht äußern. | |
7 Feb 2016 | |
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