Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nach Brandanschlag in Meißen: Anklage gegen zwei Männer erhoben
> Der Vorwurf: Brandstiftung und Sachbeschädigung. Das Motiv:
> Ausländerfeindlichkeit. Der Angriff vom Juni hat Folgen für die
> Tatverdächtigen.
Bild: Ort des Brandanschlags: geplante Flüchtlingsunterkunft in Meißen.
Dresden afp | Mehr als sieben Monate nach dem Brandanschlag auf eine
geplante Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Meißen ist gegen zwei Männer
Anklage erhoben worden. Den 38 und 41 Jahre alten Tatverdächtigen wird
schwere Brandstiftung und Sachbeschädigung vorgeworfen, wie die
Staatsanwaltschaft Dresden am Freitag mitteilte. Motiv für die Taten sei
Ausländerfeindlichkeit gewesen.
Die Beschuldigten sollen demnach Ende Juni gewaltsam in ein Meißner
Wohnhaus, in das Flüchtlinge einziehen sollten, eingedrungen sein und mit
Hilfe von Brandbeschleunigern Feuer gelegt haben. Ein Wohnraum brannte
völlig aus, das mehrstöckige Haus wurde vorerst unbewohnbar.
Die Tatverdächtigen hätten in Kauf genommen, dass das Feuer auch auf die
angrenzenden Häuser übergreifen konnte, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Die Feuerwehr konnte das verhindern. Es entstand ein Sachschaden von rund
200.000 Euro.
Knapp zwei Monate nach dem Brandanschlag sollen die Männer Mitte August
erneut in das Wohnhaus eingedrungen sein, um dieses endgültig unbewohnbar
zu machen. In zwei Bädern und im Keller öffneten sie demnach Wasserhähne
und versuchten, das Haus zu überschwemmen. Das misslang, weil die
Wasserhähne verriegelt waren. Es entstand aber ein weiterer Sachschaden von
10.000 Euro.
In den Vernehmungen haben die Tatverdächtigen die Vorwürfe eingeräumt. Der
Anschlag in Meißen im vergangenen Juni hatte bundesweit für Empörung und
Entsetzen gesorgt.
Schon zuvor hatte Sachsen wegen der massiven Proteste gegen eine
Flüchtlingsunterkunft in Freital bei Dresden Schlagzeilen gemacht. In den
vergangenen Monaten hatte es bundesweit immer wieder Anschläge auf
Flüchtlingsunterkünfte gegeben. In vielen Fällen wurden die Täter nicht
gefasst.
5 Feb 2016
## TAGS
Meißen
Flüchtlinge
Brandanschlag
Sachsen
Fremdenfeindlichkeit
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Rassismus
Rechtsextremismus
Google
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Rassismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Geplantes Flüchtlingsheim in Dresden: Brandstiftung aufgeklärt
Nach Monaten wurden zwei mutmaßliche Täter in Dresden ermittelt. Ihr Motiv
sei Fremdenfeindlichkeit gewesen, sagt die Staatsanwaltschaft.
Nach rassistischen Krawallen in Clausnitz: Polizei steht in der Kritik
Videos von der versuchten Blockade einer Asylunterkunft in Clausnitz lösen
Empörung aus. Innenminister Ulbig verspricht Aufklärung.
Übergriffe in Sachsen: Attacken gegen Flüchtlinge
In Rechenberg-Bienenmühle blockieren 100 Personen die Zufahrt zur
Asylbewerberunterkunft. In Löbau verüben zwei Männer einen Brandanschlag
auf ein Heim.
Anschläge auf Meißner Flüchtlingsheim: Zwei tatverdächtige Männer in Haft
Fünf Monate nach einem Brandanschlag auf eine unbewohnte
Flüchtlingsunterkunft in Meißen sind ein 37-Jähriger und ein 41-Jähriger
gefasst worden.
Kommentar „Säxit“: Sachsen bleibt deutsch
Der Witz, Sachsen einfach in die Unabhängigkeit zu entlassen, ist nicht
sonderlich lustig. Denn er geht am Kern des Problems vorbei.
Kommentar Attackierte Flüchtlingsheime: Eine übergreifende Strategie
In der letzten Zeit wurden vermehrt Anschläge auf geplante Unterkünfte für
Asylsuchende verübt. Die rechte Szene feiert den Hass.
Rechte Karte mit Flüchtlingsunterkünften: Wie eine Anleitung zur Gewalt
Auf einer Karte listet die rechtsextreme Partei „Der dritte Weg“ deutsche
Flüchtlingsunterkünfte auf. Google lässt sich Zeit mit der Prüfung.
Geplante Flüchtlingsunterkunft in Meißen: Brandstifter im bürgerlichen Ambie…
In Meißen herrscht nach dem Anschlag eine gespaltene Stimmung. Wer an der
Tat beteiligt war, ist noch unklar. Das Haus soll schnell saniert werden.
Brand in Flüchtlingsunterkunft in Meißen: „Anschlag mit Ansage“
Der Besitzer der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Meißen sagt, er habe im
Vorfeld Drohungen erhalten. Die Polizei habe ihn jedoch „an der Tür
abserviert“.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.