# taz.de -- Mögliche Bodenoffensive gegen den IS: Saudi-Arabien signalisiert B… | |
> Sollten die USA eine Anti-IS-Bodenoffensive in Syrien erwägen, wäre | |
> Saudi-Arabien dabei. Laut US-Geheimdienst hat der IS viele Kämpfer | |
> verloren. | |
Bild: Paradebeispiel: Saudi-arabische Soldaten zeigen, wie gut sie marschieren … | |
Dubai/Istanbul rtr/dpa | Saudi-Arabien ist bereit, sich an einer | |
Bodenoffensive gegen die Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in | |
Syrien zu beteiligen. Ein Berater des saudiarabischen | |
Verteidigungsministers sagte am Donnerstag, wenn die von den USA angeführte | |
Anti-IS-Koalition sich entscheide, eine solche Militäraktion zu starten, | |
wäre das Königreich dabei. | |
Brigadegeneral Ahmed Asseri sagte dem Fernsehsender Al-Arabija außerdem, | |
dass die Streitkräfte des Landes seit 2014 mehr als 190 Luftwaffeneinsätze | |
in Syrien geflogen seien. Für einen Sieg über den IS sei es aber notwendig, | |
Luftangriffe und Einsätze von Bodentruppen zu kombinieren, sagte der | |
General. | |
Wenn es darüber einen Konsens in der Koalition gebe, sei Saudi-Arabien | |
bereit mitzumachen. Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte auf diese | |
Äußerung angesprochen, ein solcher Vorschlag Saudi-Arabiens liege derzeit | |
nicht vor. Daher wolle er dies auch nicht weiter kommentieren. | |
Einem jüngst veröffentlichten US-Geheimdienstbericht zufolge hat der IS | |
seit 2014 in Syrien und dem Irak etwa ein Fünftel seiner Kämpfer verloren. | |
In den beiden Staaten verfügten die Islamisten inzwischen noch über 19.000 | |
bis 25.000 Mann, hieß es in dem Bericht, den das Präsidialamt am Donnerstag | |
veröffentlichte. | |
## Zehntausende auf der Flucht | |
Vor zwei Jahren seien es schätzungsweise 20.000 bis 31.000 gewesen. Neben | |
den Verlusten auf dem Schlachtfeld, Fahnenflucht und den Folgen von | |
„internen Disziplinierungsmaßnahmen“ sei ein Grund für den Rückgang die | |
größeren Hindernisse für Ausländer, sich dem IS in Syrien anzuschließen. | |
Hier zeigten die Maßnahmen der Staatengemeinschaft Wirkung, sagte ein | |
Sprecher des Präsidialamtes. Allerdings könnten auch Islamisten aus dem | |
Irak und Syrien dem Aufruf der IS-Führung gefolgt sein, in Libyen den Kampf | |
für einen islamischen Gottesstaat aufzunehmen. | |
Unterdessen sind nach dem Vormarsch von Regierungstruppen nach Angaben von | |
Aktivisten rund 40.000 Syrer in der nördlichen Provinz Aleppo auf der | |
Flucht. Viele von ihnen könnten Schutz in der benachbarten Türkei suchen, | |
berichtete die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für | |
Menschenrechte am Donnerstag. | |
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hatte zuvor laut | |
Nachrichtenagentur Anadolu bei der Syrien-Geberkonferenz in London gesagt, | |
wegen der Luftangriffe in Aleppo warteten 10 000 Flüchtlinge am | |
Grenzübergang in Kilis. Zudem würden bis zu 70 000 Menschen aus Lagern in | |
Nordsyrien weiter in Richtung Türkei fliehen. | |
Syrische Regierungstruppen hatten am Mittwoch die wichtigste Nachschubroute | |
der Rebellen von der Großstadt Aleppo zur türkischen Grenze abgeschnitten. | |
Sie waren in den vergangenen Tagen unterstützt von russischen Luftangriffen | |
nördlich von Aleppo vorgerückt. | |
5 Feb 2016 | |
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